Frauen-Film-Reihe 2024


Eine Information vom Kreis Nordfriesland

Zum 30. Mal laden die Husumer Kinobetriebe und das Gleichstellungsbüro des Kreises Nordfriesland zur Frauen-Film-Reihe ein. Vom 13. November bis 11. Dezember 2024 erleben die Zuschauerinnen und Zuschauer im Husumer Kinocenter, Neustadt 114, fünf außergewöhnliche Filme. Im Vordergrund stehen Protagonistinnen, die sich auf den Weg machen, gesellschaftliche Zwänge und Widerstände zu überwinden.

Die Vorführungen beginnen jeweils um 16 Uhr sowie 20 Uhr. Der Eintritt kostet nachmittags acht Euro und abends zehn Euro. Der komplette Programmflyer findet sich als PDF durch einen Klick auf das Bild.

Die Reihe beginnt mit der Verfilmung des Spiegelbestsellers „Der Zopf“, in der die Geschichten von drei mutigen Frauen von drei verschiedenen Kontinenten zu einem Zopf geflochten werden. Weiter geht es mit dem Porträt der Ärztin Maria Montessori, die nicht nur gegen die Ausgrenzung von (lern-)behinderten Kindern kämpft, sondern auch gegen ein patriarchales System, das Frauen als minderwertig empfindet.

Zur Halbzeit widmet sich die mutige Schwarzweiß-Tragikomödie „Morgen ist auch noch ein Tag“, von und mit Paola Cortellesi, den Themen häusliche Gewalt und weibliche Diskriminierung auf besonders einfühlsame Art. „Petra Kelly – Act Now!“ zeigt das Leben einer Kämpferin für den Frieden, einer Aktivistin für den Schutz der Umwelt und einer Visionärin. Die Filmreihe endet schließlich mit der iranischen Komödie „Ein kleines Stück vom Kuchen“, einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte einer 70-jährigen Witwe, die ganz plötzlich wieder die Lust auf das Leben und die Liebe entdeckt.

Nähere Informationen gibt es unter www.nordfriesland.de/Gleichstellungsbüro oder www.kino-center-husum.de; Karten können unter 04841 2569 oder auf der Internetseite des Kino-Centers vorbestellt werden.

Details zu den Filmen:

Der Zopf

13.11.2024
Frankreich/Kanada/Italien/Belgien 2023, 121 Minuten

Regie: Laetitia Colombani

FSK ab 12

Drei mutige Frauen, drei Kontinente, ein Schicksal – eine ergreifende Hymne auf die Freiheit. Smita (Mia Maelzer), Giulia (Fotinì Peluso) und Sarah (Kim Raver) führen völlig unterschiedliche Leben, und doch eint sie dasselbe Schicksal: Alle drei kämpfen mutig gegen die Widerstände des Lebens. In Indien opfert die unberührbare Smita ihr Haar dem Gott Vishnu, um ihrer Tochter eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Giulia setzt alles daran, die Perückenfabrik ihres Vaters in Palermo vor dem Bankrott zu bewahren. Und als die erfolgreiche Anwältin und alleinerziehende Mutter Sarah in Montreal an Krebs erkrankt, gibt ihr eine Perücke neuen Lebensmut. Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen kunstvollen Zopf.

Am Eröffnungsabend findet traditionell immer eine kleine Einführung in die Filmreihe statt.


Maria Montessori

20.11.2024

Frankreich, Italien 2023, 101 Minuten

Regie: Léa Todorov

FSK ab 0

Anfang des 20. Jahrhunderts betreibt die junge Ärztin Maria Montessori (Jasmine Trinca) mit einem Kollegen in Rom eine Art pädagogisches Internat, in dem (lern-)behinderte Kinder gefördert werden, und entwickelt eine revolutionäre neue Lernmethode. Zugleich kann sie sich aus gesellschaftlichen Rücksichten nicht zu ihrem Verhältnis mit einem Kollegen und dem gemeinsamen Sohn bekennen. Der sorgfältig fotografierte und gestaltete Historienfilm führt Maria Montessoris Verdienste wie die Grenzen ihrer Emanzipation vor Augen, ohne didaktisch zu werden. In der Spiegelung mit einer zweiten Frau und Mutter treten die rigiden Moralvorstellungen der damaligen Gesellschaft plastisch hervor.


Morgen ist auch noch ein Tag

27.11.2024

Italien 2023, 118 Minuten

Regie: Paola Cortellesi

FSK ab 12

Rom, 1946 nach der Befreiung vom Faschismus: Delia (Paola Cortelles) ist die Frau von Ivano (Valerio Mastandrea) und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe fügt. Obendrein bessert sie die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten auf, um die Familie über Wasser zu halten. Ivano hingegen fühlt sich berechtigt, alle daran zu erinnern, wer der Ernährer ist – nicht nur mit Worten. Körperliche und psychische Gewalt gehören für Delia zum Alltag. Die einzige Abwechslung für Delia ist ihre Freundin Marisa (Emanuela Fanelli), in der sie eine Vertraute gefunden hat, mit der sie Geheimnisse teilen kann. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der ihr den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen und sich ein besseres Leben zu wünschen, nicht nur für sich selbst. Dieser Film wird anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen (25. November) gezeigt.


Petra Kelly – Act Now!
4.12.2024

Deutschland, Schweiz, Österreich 2023, 105 Minuten

Regie: Doris Metz

FSK ab 12

Geboren in Deutschland, sozialisiert in den USA engagierte sich Petra Kelly schon während ihrer Studienzeit bei Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und gegen Rassismus.1983 zog sie für die Grünen in den Bundestag ein, wie keine andere verkörperte sie die Vision von einer atomar abgerüsteten Welt. Sie trat mit Joan Baez für den Frieden auf, unterstützte die DDR-Bürgerrechtsbewegung und konfrontierte Erich Honecker mit der Kampagne „Schwerter zu Pflugscharen“. Im Alter von nur 44 Jahren wurde Petra Kelly von ihrem Partner und politischen Wegbegleiter, dem Ex-NATO-General Gert Bastian, im Schlaf erschossen. Das gewaltsame Ende eines gewaltlosen Lebens. Mit noch nie gezeigten Archivbildern und Erinnerungen von engen Freunden und Wegbegleitern zeichnet der Film das Bild einer sensiblen und unbeirrbaren Frau, die sich von niemandem aufhalten ließ.


Ein kleines Stück vom Kuchen

11.12.2024

Iran, Frankreich, Schweden, Deutschland 2023, 96 Minuten

Regie: Maryam Moghadam

FSK ab 12
Mahin (Lili Farhadpour) ist 70 Jahre alt und wohnt allein in der iranischen Hauptstadt Teheran. Ihr Mann ist bereits verstorben und ihre Tochter nach Europa ausgewandert. Als sie sich mit Freunden zu einem Nachmittagstee trifft, bringen die sie auf den Gedanken, ihr Liebesleben noch nicht endgültig abzuschreiben. Der Gedanke daran, sich einem neuen Mann zu öffnen, ängstigt sie zwar, lässt aber auch ein zartes Pflänzchen der Hoffnung aufblühen. Sie ist bereit, sich auf jemand Neuen einzulassen. Aus einer spontanen Begegnung mit dem Taxifahrer Faramarz (Esmaeel Mehrabi) entwickelt sich tatsächlich schnell etwas Festes. „Öffnet Augen und Herzen – und hallt noch lange nach“.