Das Lecker Hallenbad wird heute 50 Jahre alt!


Eine schöne Überraschung bereitete Bürgermeister Andreas Deidert den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Lecker Hallenbades, wie das Erlebnisbad Leck zum Zeitpunkt seiner Erbauung Anfang der siebziger Jahre hieß. Mit einem „leccker“ gefüllten Präsentkorb und einigen Heften einer extra für dieses Jubiläum erstellten „Erinnerungsschrift“ gratulierte er herzlich im Namen der Gemeinde zum „50. Geburtstag des Hallenbades“!

Für Badleitung Katja Meier ein emotionaler Tag: heute vor 50 Jahren hatte ihre Mutter Karla Mrowka ihren ersten Arbeitstag im Bad, denn am 24. Oktober 1974 wurde das Bad nach (für heutige Maßstäbe) sensationell kurzer Bauzeit von nur 14 Monaten fertig gestellt.

Aus der Geschichte des Hallenbades Leck

1971 wurde eine erste „Fördergemeinschaft Hallenbad Leck“ u.a. von Berthold Bahnsen und Jacob Johannsen gegründet. In der ersten Hälfte des Jahres 1973 stand das Hallenbad auf nahezu jeder Sitzung der Gemeindevertretung auf der Tagesordnung! Der Hallenbadbau war Thema Nummer 1 in der Presse, das Jahr wurde sogar  das „Jahr des Hallenbadbaus“ genannt und ging damit in die Geschichte ein.

Damals wie heute ist ein Schwimmbad unerlässlich für die Schwimmausbildung. Das kurz zuvor gebaute Hallenbad in Niebüll reichte für den Bedarf in der Region nicht aus wegen übergroßer Nachfrage, die Zeiten für Gruppen waren streng begrenzt. Ein Hallenbad in Leck würde Entlastung für das Niebüller Hallenbad bedeuten.

Schon im März 1973 entschied die Gemeindevertretung sich damals für den Entwurf des Architektenbüros Julius und Erwin Matzen zu einem Festpreis von 1,922 Mio. Mark. Ein „günstigeres“ Bad wäre schon für 1,2 Mio. DM und schon Ende 1973 möglich gewesen, aber die Richtlinien für die Förderung durch Kreis, Land und Bund hatten Zustimmung des Bundesinstitutes für Sport in Köln zur Bedingung gemacht – und das forderte optimale Möglichkeiten für den Leistungssport. Auch ein 18seitiges Gutachten des Landesschwimmverbandes mit Hinweis auf die überstrapazierten Hallenbäder Niebüll und Flensburg begrüßte den Bau des Hallenbades.

Mehrere Benefizveranstaltungen wie eine „Rock-Night“ im Deutschen Haus und viele private Spenden brachten eine stolze Summe von mehr als 45.000 DM zusammen. Darin inbegriffen die Spende von Kaufmann Erich Johannsen anlässlich seiner Einweihungsfeier im Juli 1973  unter dem Motto „Trinkt für das Lecker Hallenbad!“

2.850 Becher Bier á 20 Pfennige (der Preis entspricht dem Preis vor dem 1. WK) und 1.380 Becher Kakao á 10 Pfennige sowie ein Wetteinsatz für einen Weltrekordversuch „Wie viele Kinder passen in einen VW?“ (40 – dafür spendete der Geschäftsinhaber 10 DM pro Kind) brachten über 1.100 DM zusammen.

Anfang August 1973 begannen die Erdarbeiten, Mitte August 1973 war die Grundsteinlegung.

Ein paar Kernpunkte:

  • Becken 12,5 x 25 Meter
  • Wassertiefe von 0,90 – 3,80 Meter
  • Drei Meter Sprungbrett
  • Ein Meter Sprungbrett
  • Je eine Sauna für D und H im Umkleide- und Nassbereich
  • Eine Milchbar für max. 40 Personen
  • Ein Café mit rund 100 Plätzen (später reduziert auf 60)
  • Zwei parallel geschaltete Filteranlagen und 2 Chlor-Dosierungspumpen sorgen dafür, dass das Wasser im Becken 6 x pro Tag umgewälzt wird.

Anfang Januar 1974 wurde das Richtfest gefeiert.

Die Fertigstellung war geplant für Oktober/November 74. Anfang März 1974 stand der Rohbau ( und damit waren 70 % des Hallenbades fertig gestellt. Es gab bis dahin nur 10 Schlechtwettertage seit Baubeginn.

Ein Jahr nach Baubeginn, im August 1974, war die Schwimmhalle zu 95 % fertig. Auch eine Dachterrasse gab es (140 m² groß). Im September 1974 wurde die Gebührensatzung final beschlossen: es gab viele verschiedene Tarife, beispielsweise zahlten Erwachsene 2 DM (10er Karte 18 DM) und Kinder 1,50 DM (10er Karte 13 DM). Die Badezeit betrug 1 Stunde und 15 Minuten, bei Überschreitung wurde eine Nachzahlung erforderlich in Höhe von 50 % der Benutzungsgebühr pro angefangene 30 Minuten!

Am 23.10.1974 wurde die Schwimmhalle offiziell eingeweiht.

Erster Öffnungstag war der  24.10.1974. Die Gesamtkosten betrugen 2,3 Mio. DM. Das Lecker Hallenbad war das 6. Hallenbad in Nordfriesland, neben Niebüll, Husum, St. Peter, Westerland und Wyk.

In den ersten Wochen täglich über 500 Besucher, außerdem Schulen, Bundeswehr und Vereine – im November 1974 betrug die Gesamteinnahme des Hallenbades 14.536 DM. Täglich kamen im Schnitt 573 Besucher.

Im Dezember hatten schon die ersten 20 Kinder im Lecker Hallenbad das Freischwimmen geschafft. 150 Kinder aus Leck, Achtrup, Enge, Klixbüll, Sande und anderen Orten waren im November angemeldet worden. Auch 22 erwachsene Nichtschwimmer zwischen 30 und 68 Jahren lernten dort in den ersten Wochen das Schwimmen – sie kamen zum Teil  bis aus Medelby.

Die Gemeinde Leck gratuliert dem „Hallenbad Leck“ und seinen Mitarbeitenden recht herzlich zum 50 jährigen Bestehen!

Auch einige treue Stammbadegäste ließen sich heute auf ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee von Badleitung Katja Meier und ihren KollegInnen einladen – als Dank für ihre Treue. Auch Katja Meier ist dem Bad treu geblieben. Sie kennt das Bad von Geburt an und arbeitete ab 1999 noch ein Jahr gemeinsam mit ihrer Mutter, bis ihre Mutter im Jahr 2000 in den wohlverdienten Ruhestand ging.

Wer sich für die zusammen gestellten Informationen zum Hallenbadbau interessiert, kann das PDF gerne auf Anfrage per Mail bekommen.