„Kurze Wege, große Wirkung“ – MdB Leif Bodin besucht Sozialzentrum Mittleres Nordfriesland


Eine Information vom Kreis Nordfriesland

Auf Einladung der Fachbereiche „Soziales, Arbeit und Teilhabe“ sowie „Jugend, Familie und Bildung“ des Kreises Nordfriesland war der nordfriesische Bundestagsabgeordnete Leif Bodin am 19. November zu Gast im Sozialzentrum Mittleres Nordfriesland in Breklum. Ziel des Besuchs war es, einen vertieften Einblick in die Arbeit des dezentral organisierten Jobcenters Nordfriesland zu gewinnen und mit Fachleuten über aktuelle Herausforderungen der Grundsicherung, der Integration sowie der Kinder- und Jugendhilfe ins Gespräch zu kommen.

Die nordfriesischen Ämter und Gemeinden unterhalten insgesamt sieben Sozialzentren, in denen auch das Jobcenter angesiedelt ist. In drei davon sind zugleich Außenstellen des Jugendamtes untergebracht – so auch im Sozialzentrum Mittleres Nordfriesland.

Zum Auftakt des Besuchs empfingen der Leiter des Jobcenters in der Kreisverwaltung, Axel Scholz, seine Kollegin Renate Fedde und die Leiterin des Fachdienstes Soziales des Kreises, Isabell Dierks, sowie der Leiter des Breklumer Sozialzentrums, Kim Jessen-Reimers, den Abgeordneten. Sie stellten die Arbeit der verschiedenen Behörden im Verbund vor.

Im Sozialzentrum werden Aufgaben aus drei Sozialgesetzbüchern (SGB) des Bundes bearbeitet. Dazu gehören das SGB II (Bürgergeld und Grundsicherung für Arbeitsuchende), das SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) und das SGB XII (Sozialhilfe und Grundsicherung im Alter). Darüber hinaus wird dort auch das Asylbewerberleistungsgesetz umgesetzt.

„Unsere Stärke liegt in der Vernetzung: Die verschiedenen Bereiche der Sozialverwaltung greifen hier nahtlos ineinander“, betonte Scholz. „Gerade für Menschen in schwierigen Lebenslagen ist es entscheidend, alle sozialen Dienstleistungen aus einer Hand und unter einem Dach zu erhalten.“

Das Kreis-Jugendamt war mit seinem Leiter Daniel Thomsen und mit Stephanie Zimmermann vertreten. Sie stellten die verzahnte Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe vor Ort und den Nutzen kurzer Wege vor. „Wenn Jugendhilfe, Sozialzentrum und Jobcenter unter einem Dach arbeiten, können Hilfen schneller und passgenauer gewährt werden. Wir stimmen uns hier täglich eng ab, auch im sprichwörtlichen ‚Tür-und-Angel-Gespräch‘“, erläuterte Daniel Thomsen.

Sozialzentrumsleiter Kim Jessen-Reimers unterstrich diesen Ansatz: „Grundsicherung ist mehr als Arbeits- und Sozialpolitik – es geht um die Entwicklung von Lebens-, Wirtschafts- und Sozialräumen. Gemeinsam können wir Hilfen so steuern, dass sie bei den Menschen vor Ort wirklich ankommen.“

An das Fachgespräch schloss sich ein Rundgang durch das Sozialzentrum an. Leif Bodin nutzte die Gelegenheit, mit Mitarbeitenden aus den verschiedenen Bereichen ins Gespräch zu kommen.

Dabei wurden auch die strukturellen Herausforderungen des Jobcenters offen angesprochen. Dazu zählen die Einführung der „neuen Grundsicherung“, die hohen Anforderungen an die Digitalisierung der Verwaltung sowie Kostenpauschalen, die seit Jahren nicht angehoben wurden und deshalb zunehmende Kosten etwa für IT nicht ausreichend abbilden. Axel Scholz machte deutlich: „Wir können die steigenden fachlichen Anforderungen nur dann langfristig schultern, wenn die Ressourcen für Personal, IT und Sicherheit mitwachsen. Als zentrale Zukunftsaufgaben brauchen Grundsicherung und Integration eine verlässliche Finanzierung.“

Am Ende seines Besuchs zeigte sich Leif Bodin, der vor seiner Wahl in den Bundestag Mitglied des Kreistages und Vorsitzender des Kreis-Hauptausschusses war, sowohl von der fachlichen Arbeit als auch von der Organisationsstruktur beeindruckt: „Die Kommunalverwaltung in Nordfriesland entwickelt sich sehr positiv. Die enge Zusammenarbeit des Kreises und des Amtes Mittleres Nordfriesland mit Sozialzentrum, Jobcenter, Ausländerbehörde und Jugendamt zeigt, was kurze Wege und Sozialraumorientierung in der Praxis bedeuten: effiziente Hilfe, die bei den Menschen ankommt.“

Diese Leistung verdiene politische Unterstützung, Planungssicherheit und Wertschätzung. „Das Jobcenter Nordfriesland ist mit seiner dezentralen Struktur und innovativen Arbeitsmarkt-Projekten auf einem sehr guten Weg“, resümierte Bodin. Er versprach, sich in Berlin für eine ausreichende Finanzierung einzusetzen, damit auch Aufgaben wie etwa die Digitalisierung und die Cybersicherheit bewältigt werden können.