Europäischer Tag des Notrufs 112


Der damalige Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, wirbt für den europaweiten Notruf 112 (6. März 2013) EuropeDirect, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der Europäische Tag des Notrufs 112 ist ein jährlicher Aktionstag am 11. Februar, der 2009 vom Europäischen Parlament, vom Rat der Europäischen Union und von der EU-Kommission gemeinsam eingeführt wurde. Das Datum 11.2. weist (wie der 1.12., den wir vor kurzem als landesweiten „Tag der Feuerwehr“ begangen haben) auf die europaweite Gültigkeit des Euronotrufs 112 hin, soll sie sichtbarer und die Vorteile der europaweiten Notrufnummer bekannter machen.

Der europaweite Notruf 112 wurde 1991 eingeführt, um eine einheitliche Notrufnummer in allen EU-Mitgliedstaaten verfügbar zu machen und Notdienste – insbesondere für Reisende – leichter erreichbar zu machen.

Die europäische Notrufnummer 112 können Sie von jedem Festnetz- und Mobiltelefon überall in der EU kostenlos anrufen. Sie gelangen unmittelbar zu den Notrufdiensten – Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr.

Die Gemeinde Leck möchte am heutigen Tag nicht nur auf die europaweite Notrufnummer 112 hinweisen, sondern auch die App SAVING LIFE bekannter machen.

Als deutsch-dänisches Interreg-Projekt für „Grenzüberschreitende Erste Hilfe“ ist SAVING LIFE im Jahr 2017 gestartet. In Zusammenarbeit von Arbeiter-Samariter-Bund Schleswig-Holstein (ASB) und seiner dänischen Partnerorganisation Dansk Folkehjaelp (DKFH) wurde seitdem viel erreicht.

Retten und Helfen, wenn Not am Mann ist – das geht als Registrierte:r Ersthelfer:in im Rahmen des Projekts SAVING LIFE.

Auf beiden Seiten der Grenze wurden mehrere 1.000 Bürgerinnen und Bürger in kostenlosen Kursen als Ersthelfer:innen ausgebildet und in der App registriert, um bei einem medizinischen Notfall in der Nähe schnell helfen zu können. Unzählige Standorte lebensrettender Defibrillatoren wurden verifiziert und in der App sichtbar gemacht.

SAVING LIFE wird aktuell in Trägerschaft des ASB als flächendeckendes Projekt für ganz Schleswig-Holstein fortgeführt. Mit der Anbindung der Retter-App an sämtliche Rettungsleitstellen im Land ist Schleswig-Holstein neben Brandenburg eines der ersten Bundesländer, wo dies realisiert wurde.

Es ist mittlerweile möglich, sich als Spontanhelfer:in zu registrieren, um in Notlagen Unterstützung aller Art leisten zu können. Die registrierten Spontanhelfer:innen können bei Notfällen alarmiert werden und die Übernahme der Erstversorgung als Ersthelfer:in in ihrer unmittelbaren räumlichen Nähe zur Überbrückung des Zeitraums zwischen dem Eingang des Notrufs bei der Rettungsleitstelle und dem Eintreffen des Rettungsdienstes am Unglücksort leisten.

Das ist erforderlich:

  • Registrierung als Ersthelfer:in der Smartphone-App SAVING LIFE (für Android oder IOS bitte klicken)
  • An-/und Abmeldung der generellen Bereitschaft zum Einsatz
  • Einsatz als Ersthelfer:in auf Anforderung der Rettungsleitstelle
  • Meldung bisher nicht in der Smartphone-App SAVING LIFE registrierter Automatische Elektronische Defibrillatoren (AED) über die App
  • Unterstützung im Krisen- und Katastrophenfall als „Spontanhelfer:in“ (optional)

Es ist ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich sowie mindestens ein abgeschlossener Erste-Hilfe-Kurs mit mindestens 9 Unterrichtseinheiten (nicht älter als zwei Jahre) oder eine weitergehende medizinische Ausbildung, die zur Ersten Hilfe qualifiziert. Der zeitliche Aufwand hält sich in Grenzen, die freiwilligen Retter brauchen oft nur drei bis vier Minuten zur Einsatzstelle.

SAVING LIFE wird an alle sechs Rettungsleitstellen in Schleswig-Holstein angebunden. Registrierte Ersthelfende bekommen per Smartphone eine Alarmierung, sobald ein medizinischer Notfall in ihrer Nähe eintrifft. So können sie die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit lebenserhaltenden Maßnahmen überbrücken.

Die Leitstelle Nord, die für die kreisfreie Stadt Flensburg sowie die Kreise Schleswig-Flensburg und Nordfriesland zuständig ist, ist seit knapp zwei Jahren aufgeschaltet.

Bei den Ersthelferkursen, die die Gemeinde Leck regelmäßig ihren Mitarbeitenden anbietet, wurde die App vorgestellt. Einer unserer Mitarbeiter ist schon länger dort registriert und wurde in den vergangenen 10 Wochen viermal alarmiert, um Leben zu retten.

Vier Einsätze, davon drei in Leck und der letzte in Achtrup – vier mal erfolgreich abgeschlossen, d.h. viermal wurde die Reanimation so lange aufrecht erhalten, bis der Rettungsdienst vor Ort war und übernehmen konnte. Wäre niemand vor Ort gewesen und hätte die Reanimation über zum Teil zehn Minuten durchgeführt, hätte der Rettungsdienst nichts mehr ausrichten können.

Wir finden, das ist eine großartige Sache! Alle o.s. Informationen und noch viel mehr gibt es auf der Seite www.asb-sh.de/savinglife

Und wer nicht helfen kann oder möchte, der kann diese Information vielleicht weiter geben an andere – um Leben zu retten!