Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
viele fragen sich, was passiert jetzt eigentlich auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Leck.
Gerüchte, die Gemeinde Leck hätte 20 Millionen Euro dort versenkt und einiges mehr machen die Runde. Ausgelöst durch eine Berichterstattung, die auf einer Liste mit vielen Standorten und einem Schreiben, welches viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erhalten haben, beruht.
In diesem Schreiben aus dem Bundesverteidigungsminsterium wurde sinngemäß mitgeteilt, dass die Bundeswehr an allen Standorten, an denen die Konversion (die Umwandlung von einer militärischen in eine zivile Nutzung) noch nicht abgeschlossen ist, prüft, ob eine erneute militärische Nutzung möglich ist. Als Hintergrund sind Veränderungen in der Sicherheitslage und Strukturmaßnahmen in der Bundeswehr angegeben.
In unserem Fall wurde auch klargestellt, dass die Bundeswehr den noch durch sie genutzten Bereich auf dem ehemaligen Fliegerhorst nicht verlassen wird. Nach der aktuellen Stationierungsplanung aus 2019 war eigentlich eine Räumung in 2025 vorgesehen.
Dieser Teilaspekt ist aber bereits seit 2019 in unseren Planungen berücksichtigt und macht uns keine Probleme.
Das auf der Liste, die durch die Medien geistert, aber u.a. auch der ehemalige Flugplatz und die ehemalige Patriotstellung Leck aufgeführt ist, hat indes für große Irritationen und mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Wer sich aber etwas mit unserem Projekt auskennt, der hätte sich allein schon zu diesen beiden Positionen wundern können, umfassen Flugplatz und Patriotstellung doch ein und dasselbe Gelände. Leider war das BMVg Schreiben alles andere als hilfreich und so sah mancher einer schon wieder Militärflugzeuge starten und landen.
Das wäre nach rund 10 Jahren Konversion und rund 20 Millionen Euro, die wir in Planung, Gutachten, Geländeankauf und Erschließung, gemeinsam mit unseren beiden Nachbargemeinden, gesteckt haben, sicherlich eine Katastrophe.
Aber wäre das so etwas vorstellbar?
Nun, grundsätzlich schon, aber die rechtlichen Hürden dafür wären sehr hoch. Schließlich sind wir bereits Eigentümer großer Flächenanteile.

Wir haben im Wohngebiet Mühlenberg II die Erschließung schon lange abgeschlossen und viele Häuser, die dort entstanden sind, sind bereits bewohnt. Ein Kindergarten steht kurz vor Baubeginn. Und das Ganze dicht an der Landebahn.
Auf der ehemaligen Landebahn testet das Kraftfahrtbundesamt (KBA) bereits seit mehreren Jahren Fahrzeuge. Eine komplett neue Testeinrichtung ist fertig geplant und steht kurz vor der Umsetzung.
Auch für unseren Gewerbepark Südtondern ist die Erschließung abgeschlossen. Der SLAR Bunker ist verkauft und wird ein Hochsicherheitsrechenzentrum aufnehmen. Wir verhandeln mit einer weiteren Investorengruppe, die ein großes KI-Rechenzentrum auf dem Gelände errichten will und sind kurz vor dem Flächenverkauf an weitere interessante Firmen.
Für den westlichen Bereich haben wir konkrete Pläne, die planungsrechtlichen Voraussetzungen stehen kurz vor der Finalisierung. Die Erschließungsplanung ist in Arbeit, die neue Graslandebahn für unsere Sportfluggruppe ist fertig angelegt und die Sportfluggruppe kann im nächsten Jahr umziehen. Der luftfahrtrechtliche Genehmigungsantrag ist final abgestimmt und kann jetzt gestellt werden. All das sind Voraussetzungen, damit unsere neue Luftverkehrsanlage in Betrieb gehen kann und wir die Ideen zum elektrischen Fliegen, zur Drohnenforschung und -entwicklung umsetzen können.
Und was ist jetzt an der Liste und dem Schreiben dran?
Zunächst einmal ist die Liste korrekt, wenn auch etwas verwirrend. Alle vier aufgeführten Teilflächen sind noch im Bundesbesitz, auch wenn die Bezeichnungen irreführend sind.
Die Landebahn verbleibt im Bundesbesitz und wird die neue Testeinrichtung des KBA aufnehmen.
Der Bereich hinter der ehemaligen Fliegerhorstwache bleibt ebenfalls im Bundesbesitz und wird auch zukünftig durch die Bundeswehr genutzt.
Die beiden noch in Prüfung befindlichen Teilflächen des Bundesbesitzes werden an die Gemeinden veräußert, da wir eine, zum Teil bereits umgesetzte, konkrete Planung für das Gelände haben.
Da es nach meinen Informationen nicht geplant ist, Flächen, auf denen schon Maßnahmen umgesetzt sind oder konkret vorgesehen sind, zurückzunehmen, bin ich sicher, dass wir unsere Planungen weiter umsetzen werden. Da wir aber auf die Verkaufsfreigabe für die beiden Flächen warten müssen, werden wir uns aber leider wieder einmal auf Verzögerungen einstellen müssen.
Ihr/Euer
Andreas Deidert