Wussten Sie eigentlich schon, dass… (Teil 3)   Schon gelesen?


…es auf unserer Internetseite jetzt eine eigene Rubrik gibt für Fragen, die unsere Einwohnerinnen und Einwohner bewegen?

In dieser Rubrik finden Sie Wissenswertes rund um die Gemeinde Leck. Wir informieren ja über viele Dinge auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen, aber wir bekommen sehr oft zu hören:

„Ach, das wusste ich ja noch gar nicht!“

Vielleicht können diese Beiträge dazu weiterhelfen, dass das ein oder andere Aha-Erlebnis entsteht?

Wussten Sie eigentlich schon, dass…

…das Lecker Rathaus ein sogenannter NIP, ein Notfall-Infopunkt ist?

Der Kreis Nordfriesland hat bereits im Sommer in enger Zusammenarbeit mit seinen Gemeinden eine neue Phase der Krisenvorsorge gestartet: Im Juni lieferte der Kreis einheitliche Notfallkoffer und Hinweisschilder an die Gemeinden und Städte aus. Damit haben wir auch vor Ort einen sogenannten Notfall-Infopunkte (NIP) eingerichtet – eine zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung für den Fall, dass der Strom oder die Notrufnummern 110 und 112 länger ausfallen sollten.

Damit soll die Widerstandsfähigkeit der Region im Krisenfall gestärkt und im Ernstfall schnelle, koordinierte Hilfe ermöglicht werden. In Leck befindet sich der NIP im Rathaus.

Die benannten Standorte werden künftig durch einheitliche Schilder mit QR-Codes kenntlich gemacht. Der QR-Code führt auf eine Internetseite des Kreises. Dort werden nähere Informationen und eine digitale Übersichtskarte aller NIP-Standorte abrufbar sein.

Die Gemeinden und der Kreis arbeiten Hand in Hand daran, die Bevölkerung bestmöglich auf Krisenlagen vorzubereiten. Damit leisten wir gemeinsam einen konkreten Beitrag zum Schutz der Menschen vor Ort“, erklärt Landrat Florian Lorenzen.

Die NIP übernehmen im Ernstfall eine entscheidende Rolle: Sie sind rund um die Uhr besetzt, nehmen Notrufe schriftlich auf und leiten sie per Digitalfunk an die Rettungsleitstelle in Harrislee weiter. Zudem informieren sie die Bevölkerung über die aktuelle Lage. Die NIP sind so geplant, dass sie möglichst zentral in jeder Gemeinde liegen und von vielen fußläufig erreichbar sind. In größeren Gemeinden können mehrere NIP eingerichtet werden.

Auch ein standardisierter Notfallkoffer wurde an jede Gemeinde ausgeliefert. Seine Ausstattung orientiert sich an landesweiten Empfehlungen. Er enthält unter anderem ein Kurbelradio, Lichtausrüstung, Erste-Hilfe-Materialien sowie Dokumentationshilfen zur Notrufaufnahme. Die Koffer werden vom Land mit 90 Prozent gefördert – die verbleibenden zehn Prozent trägt der Kreis. Die Gesamtkosten für Nordfriesland betragen rund 65.000 Euro.

Die NIP sind nicht dauerhaft besetzt, sondern werden nur aktiviert, wenn der Strom oder die Notrufnummern länger als eine Stunde flächendeckend ausfallen. Informationen über die Aktivierung erhalten Bürgerinnen und Bürger über Warn-Apps, Radio und – wenn möglich – auch über regionale Medien und die Internetseite des Kreises.

Eine Anmeldung oder Registrierung zur Nutzung ist nicht erforderlich – die Infopunkte stehen allen Menschen offen, die Hilfe oder Informationen benötigen. Wer selbst nicht in der Lage ist, einen NIP aufzusuchen, sollte sich frühzeitig mit Nachbarn oder Angehörigen abstimmen. Ich bitte jede Bürgerin und jeden Bürger: Informieren Sie sich schon jetzt, wo sich Ihr nächster Notfall-Infopunkt befindet – im Notfall zählt jede Minute“, appelliert Florian Lorenzen. Gleichzeitig rät er jedem Haushalt, neben Batterien für den Radioempfang auch Lebensmittelvorräte bereitzuhalten, etwa Wasser, Trockenfrüchte, Konserven, Trockenfleisch, Nüsse, Zwieback oder Müsliriegel. Nähere Informationen dazu hält das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de/vorsorge bereit.

Ergänzend zu den NIP werden in einigen Gemeinden auch Anlaufstellen eingerichtet, an denen Menschen bei Bedarf Strom erhalten können – insbesondere zum Aufladen der Akkus medizinischer Geräte. Die Koordination dieser Anlaufstellen erfolgt über die Ämter. Weil nicht jede Gemeinde eine solche Stelle anbieten kann, sind gemeindeübergreifende Lösungen vorgesehen. Je nach Lage sollen sie auch kurzzeitige Aufenthaltsmöglichkeiten bieten, etwa für Menschen, die sich einmal aufwärmen möchten.

Hintergrund:
Ein sogenannter Blackout – ein großflächiger Stromausfall – kann entstehen, wenn das Gleichgewicht im Stromnetz gestört wird. Solche Ereignisse betreffen nicht nur Privathaushalte, sondern auch Unternehmen, Krankenhäuser, Schulen und öffentliche Einrichtungen. Während kurzzeitige Ausfälle meist lokal und schnell behoben sind, erfordert ein flächendeckender Ausfall deutlich umfangreichere Vorsorgemaßnahmen. Die aktuelle Krisenvorsorge des Kreises soll genau hier ansetzen – mit dezentralen Strukturen, klaren Abläufen und aktiver Einbindung der Gemeinden.

In anderen Teilen Europas – zuletzt auf der iberischen Halbinsel – haben großflächige Stromausfälle Millionen Menschen betroffen. Technische Schwächen und fehlende Reserven haben dort die Anfälligkeit von Versorgungsnetzen deutlich gemacht. Der Kreis Nordfriesland sieht sich in der Verantwortung, frühzeitig Strukturen zu schaffen, um auf solche Szenarien vorbereitet zu sein.

Die Liste der NIP ist unter bevölkerungsschutz.nordfriesland.de zu finden.