Besuch der Bildungsministerin in unserer Grundschule


Auf ihrer Sommerreise machte Bildungsministerin Dorit Stenke am 22. August Station in Leck. Sie besuchte am Freitag die Grundschule an der Linde am Standort Leck und hat sich vor Ort über das erfolgreiche Integrationsprojekt und Sommerferienprogramm „Südtondern erleben“ informiert.

Das Integrationsprogramm hat das Ziel, Schüler*innen bei der Überwindung sprachlicher und anderer Defizite zu unterstützen. Dies erhöht nicht zuletzt die Chancengleichheit z.B. von Teilnehmenden mit Migrationshintergrund.

Unterschiedliche Aktivitäten wie z.B. Basteln oder Spielen helfen dabei, den Kontakt untereinander zu fördern und zu festigen. Gleichzeitig werden alle Kinder an die deutsche Sprache herangeführt und haben die Möglichkeit ihre Kommunikationsfähigkeit kontinuierlich weiter auszubauen. 

Unter Anleitung von Inga Nissen und Manuela Hartmann haben sich elf Kinder in der vergangenen Woche mit den Tieren im Meer auseinander gesetzt. Zum Abschluss durften sich jedes Kind ein Memoboard gestalten.

Bürgermeister Andreas Deidert freute sich, die Ministerin persönlich als Schulträger begrüßen zu können.

Bürgermeister Andreas Deidert freute sich, die Ministerin persönlich als Schulträger begrüßen zu können. Im Hintergrund Uwe Telkamp, DW Südtondern und Schulleiterin Sabine Rahn-Andrews.

Dorit  Stenke weiß um die Bedarfe in allen Bereichen. Die Pädagogin kennt die steigende Erwartungshaltung der Eltern an Kita, Schule und Staat – und ist gespannt auf die Auswertung des Pilotprojektes. Bei dem an den Besuch anschließenden Pressegespräch betonte Schulleiterin Sabine Rahn-Andrews, dass kulturelle Vielfalt  ein Geschenk, aber auch manchmal eine Herausforderung sei. Fünf der elf Kinder, die an dem Pilotprojekt teilnahmen, haben einen Migrationshintergrund. Aber die Zahl der Kinder, die Sprachschwierigkeiten haben, steigt auch ohne muttersprachlichen Hintergrund. Fehlende Mundmotorik, weil mit dem kleinen Kind nicht mehr wie früher gesprochen wird, ist nur eine Ursache für Sprachstörungen bei manchen Kindern.

Selbst wenn therapeutischer Bedarf schon früh erkannt wurde, ist nicht nur die dünn gesäte Therapeutenlage in unserer Region für den zunehmenden logopädischen Bedarf verantwortlich. Oft werden Termine beim Logopäden von den Familien einfach nicht wahrgenommen. Bei manchen Kindern ist es nötig, dass die Schule dafür sorgt, dass Kinder am Vormittag zum Logopäden kommen und auch wieder abgeholt werden.

„Erziehung ist kein Selbstläufer“

Wenn Eltern nicht mit ihrem Kind von Anfang an reden, findet es keine Begriffe für das, was es wahrnimmt. Sprechenlernen gelingt nur durch Übung. Oft fehlen heute Familienverbünde wie die Großeltern, die junge Familien unterstützen. Wenn früher die Oma am Butterfass zugange war, wollten die Kinder auch ans Butterfass. Kinder lernen durch Beobachtung und Nachahmung. Und Schule kann nicht alles aufholen, was in den ersten sechs Lebensjahren versäumt wurde.

Voller Stolz präsentierten am Ende die Kinder ihre Werke der begeisterten Dorit Stenke. Und ihre Begeisterung gilt auch für die Grundschulen: „Grundschulen sind großartig! Was sich in den letzten Jahren dort entwickelt hat, ist hervorragend!“, urteilte die engagierte Ministerin.

„Südtondern erleben“ entstand in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Südtondern, der Grundschule an der Linde in Leck und der Gemeinde Leck. Es wird finanziert aus Mitteln des Sprachförder- und des Integrationsvertrages. Das Diakonische Werk Südtondern, das bei dem Termin auch durch die neue Geschäftsführerin Saskia Louwers und den Leiter des BBZ, Uwe Telkamp, vertreten war, begleitet unsere Grundschule schon seit vielen Jahren in Sachen Schulsozialarbeit und Schulassistenz.