Bodenerlebnispfad rund um die Fischteiche eröffnet


Der erste Boden-Erlebnispfad im Westen Schleswig Holsteins und der 5. im nördlichsten Bundesland – Grund zur großen Freude bei Förster Jörn-H. Frank, der nun mit einer Führung den „Bodenerlebnispfad Langenberger Forst“ eröffnete.

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Gemeinsam mit dem „Dezernat Boden des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume“ wurde der Bodenerlebnispfad von der Försterei Langenberg eingerichtet. Im Bereich des bereits vor 25 Jahren errichteten Waldlehrpfades an den Fischteichen werden nun 5 Erlebnisstationen mit Elementen zum Mitmachen angeboten, um den Boden über interessante Themen in den Blick der Waldbesucher und anderer Interessierter zu rücken.

Gut‘ Ding will Weile haben –

Ein Zentimeter Boden bildet sich

in 100 bis 200 Jahren.

An Station 1 erfährt der Besucher z.B., welche Verantwortung die Forstwirtschaft bei ihrer Arbeit im Wald für den Boden übernimmt. Ein Erkennungsmerkmal dafür sind beispielsweise besonders markierte Bäume – wie Verkehrszeichen sagen sie dem Maschinenführer, welche Fahrzeuge er wo im Wald benutzen darf.

Boden stellt eine wichtige Lebensgrundlage für den Menschen dar. Durch seine hohe Wasserspeicher- und -filterfähigkeit übernimmt er besondere Schutzfunktionen für unser Trinkwasser. Dieses wird besonders anschaulich an Station 2 deutlich – dort darf sich Groß und Klein an einer Wasserpumpe mit Schwengel versuchen. Das gepumpte Wasser erfrischt nicht nur, sondern läuft über Rinnen wieder in die Fischteiche.

Noch deutlicher wird die Bedeutung des Bodens für das Wasser, wenn man liest, dass sich 11 von 12 Grundwasserbrunnen des Wasserwerkes Drei Harden in Waldgebieten befinden.

Ein Boden auf den Kopf gestellt

Viel Geschichtliches erfährt der Besucher an Station 3. Erst die „Erfindung“ von Provinzialforstdirektor Carl Emeis, mit der Umwendung von Heideflächen (erst per Hand, dann per Pferdepflug und schließlich mit dem Dampfpflug) machte die Begründung von vielen Wäldern in unserer Region erst möglich – denn der sehr sandige, kalkfreie Boden mit wenig Nährstoffen war für Wald- und Landwirtschaft ungeeignet. Verhärtete Gesteinsschichten ließen bei starken Niederschlägen Pflanzen absaufen, bei anhaltender Trockenheit verdursten. Gut verständlich wird das Bodenprofil des Langenbergs, ein sog. Treposol („auf den Kopf gestellt“) dargestellt – für zusätzliche Informationen sorgt wie an allen Stationen eine Infotafel.

Weiter geht es über den „Weg ohne Namen“, der laut Förster Frank der schönste im Langenberg ist – an diesem Weg befinden sich die letzten beiden Stationen: an Station 4 wird der Waldbesucher zu einem „Perspektivenwechsel“ eingeladen. Wer sich nicht auf den Waldboden legen mag, findet Platz auf einer Waldliege und kann die skurrilen Formen der Baumkronen, das Laub in verschiedenen Jahreszeiten beobachten und die Geräusche des Waldes aufnehmen. „Riecht ihr, wie der Waldboden duftet?“ fragt dazu „Waldtraut Schnecke“, die wir auch an der 5. und letzten Station wiedertreffen.

Hier scheinen zwei Bäume, eine Fichte und eine Eiche falsch herum in den Boden gepflanzt worden zu sein. Aber das Bild täuscht – Flach- und Tiefwurzler sind hier symbolisch kopfüber montiert, um das Wurzelwerk des Baumes unter der Erde zu verdeutlichen und über die Aufgaben der Wurzelsysteme der Waldbäume zu informieren.

Wer noch wissensdurstig ist, kann sich an der Waldlehrpfad-Hütte noch mehr über die natürlichen großen und kleinen Wunder im Langenberger Forst informieren.

Den Bodenerlebnispfad erreicht man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Auto von der B199 aus über den Parkplatz am Tierfriedhof „Waldfrieden“.