Mit diesem Wunsch und der Hoffnung, dass der Internationale Sommerkurs zukünftig wieder statt finden könne, schloss Hans-Günter Lund seinen kurz und knackig gehaltenen „Bericht des Vorsitzenden“ bei der Generalversammlung 2022 der Fördergemeinschaft der Nordsee Akademie. Er zeigte sich sehr froh darüber, dass die Seminare in der Nordsee Akademie nach den pandemiebedingten Einschränkungen nun fast alle wieder wie vorher laufen. 120 Mitglieder zählt die Fördergemeinschaft des seit fast 100 Jahren bestehenden Seminarhauses aktuell.
Diverse bürokratische Formalitäten habe der Verein im vergangenen und auch im laufenden Jahr schon erledigt, ob es sich nun um die Erklärung zur Grundsteuer, die Unterlagen für die Änderung der Abwasserberechnung oder die Anerkennung der Gemeinnützigkeit handele, die der Fördergemeinschaft natürlich wieder zuerkannt worden sei.
Ein Kriterium für Gemeinnützigkeit sei ja , dass keine Gewinnerzielungsabsicht vorliegen dürfe und so wurde die Nordsee Akademie auch im vergangenen Jahr wieder finanziell unterstützt, der größte Posten war dabei die Anschaffung eines neuen Rasenmähertreckers. Kassenwart Florian Krebs legte über diese Ausgabe wie über alle anderen vor den anwesenden Mitgliedern Rechenschaft ab. Nach dem Bericht der Kassenführer wurde der Vorstand einstimmig entlastet.
Akademieleiter Aaron Jessen berichtete von einem guten Start in das Jahr 2022, das allerdings auch ohne Lockdown zu erheblichen Einschränkungen in der täglichen Arbeit führte, vor allem was die Arbeit in der Hauswirtschaft betrifft. Hier dankte er ausdrücklich für die Hingabe der Mitarbeiterinnen der Hasuwirtschaft, die nicht nur sehr flexibel bei dem großen Bauvorhaben der Kernsanierung der Küche (der Umbau mit einem Gesamtvolumen von 650.000 € wird von Kreis und Land gefördert) ihre tägliche Arbeit erledigten, auch bei den Kursen würden im Schnitt ein bis zwei Teilnehmer pro Kurs im Verlauf des Seminares coronapositiv und müssten sich dann in ihrem Zimmer für die entsprechende Zeit in Isolation begeben. Auch diese würden von den Mitarbeiterinnen zu den Mahlzeiten liebevoll versorgt.
Die Nordsee Akademie ist für weitere fünf Jahre als Kulturknotenpunkt anerkannt. Aktuell ist ein neues Projekt mit den Gedenkstätten in Ladelund und Schwesing geplant. Die Sommertanztage 2022 fanden mit „49 kleinen Ballerinas und einem kleinen Tänzer“ erstmals statt und waren sehr erfolgreich, für 2023 ist eine Wiederholung schon angedacht, denn es gibt schon die ersten Anmeldungen dafür aus den Reihen der Teilnehmenden.
Auch das Platt-Barcamp war sehr erfolgreich, an diesem Wochenende folgt ein Sprachentag unter dem Titel „Friesisch trifft Plattdeutsch“, eine Veranstaltung des Nordfriesischen Vereins e.V. in Kooperation mit dem Plattdüütsch-Zentrum/Leck und der Nordsee Akademie unter der Schirmherrschaft des Landrates des Kreises Nordfriesland.
Die Aktivitäten in Sachen „Bildungsurlaub“ zahlen sich ebenfalls aus, für 2023 sind knapp 30 Seminare geplant, die als Bildungsurlaub anerkannt sind – in 2019 gab es nur eines. Wenn man hochrechnet, werden es durch die Seminare im Bereich „Bildungsurlaub“ in diesem Jahr annähernd so viel Teilnehmer an Bildungsveranstaltungen in der Nordsee Akademie werden wie vor Corona, das ist sehr erfreulich.
Auch personell tut sich einiges in der NoA: drei freie halbe Stellen (zwei im Bereich Hauswirtschaft und eine im Bereich Bildungsurlaub) müssen besetzt werden. Auch in diesem Jahr wird das Team der Nordsee Akademie unterstützt von einem Freiwilligen aus Uganda sowie einer FSJlerin (Kultur) aus Niebüll. Eine weitere neue Stelle im Bereich „Politische Bildung“ wird zum 01. Januar 2023 besetzt werden.
Mit dem positiven Rückblick wagte Aaron Jessen auch einen Ausblick: im kommenden Jahr wird die Nordsee Akademie, die 1923 als Heimvolkshochschule gegründet wurde, 100 Jahre alt. Neben einer kleinen Chronik, die erstellt werden soll, wird das Ereignis beim Jahresempfang des Deutschen Grenzvereins begangen. Wer auf dem laufenden bleiben will: in Kürze geht die neue Internetpräsenz der Nordsee Akademie an den Start!
Zum Abschluss bedankte sich der Direktor der Lecker Bildungseinrichtung ganz herzlich bei der Fördergemeinschaft für die tatkräftige Unterstützung und ebenso bei der Gemeinde Leck. Großes Lob erhielt Aaron Jessen allerdings auch aus den Reihen seiner Mitarbeiterinnen:
„Er ist der erste Chef, mit dem ausnahmslos alle Mitarbeitenden klarkommen!“
Es folgten die Wahlen, die zur Wahl stehenden Amtsinhaber:innen Hans-Günter Lund (Vorsitzender), Marion Menzdorf-Matthiesen (Stv. Vorsitzende), Anne Austrup (1. Beisitzerin) und Werner Matthiesen (2. Beisitzer) wurden ausnahmslos in ihren Ämtern bestätigt. Wahlleiter und Bürgermeister Andreas Deidert schloss direkt mit einem kleinen Gruß und Dank der Gemeinde Leck an:
Ich bin so froh zu hören, wie sich die Nordsee Akademie trotz Corona entwickelt hat! Dank der Fördergemeinschaft und dank Aaron Jessen und seinem Team!
Und schmunzelnd schloss er sich dem Herzenswunsch von Hans-Günter Lund an, der den Internationalen Sommerkurs gerne wieder in der Nordsee Akademie statt finden sehen würde: „Auch die Gemeinde würde sich über eine Neuauflage der Begegnungen junger Menschen aus aller Welt wieder freuen und gerne die Seminargebühren für Teilnehmende aus den beiden Lecker Partnergemeinden übernehmen!“