Bevor der Vorsitzende der Fördergemeinschaft der Nordsee Akademie, Hans-Günter Lund, die diesjährige Generalversammlung offiziell eröffnete, erhielten Mitglieder und Gäste zwei faszinierende Vorträge der beiden sog. BUFDIs, die in der Nordsee Akademie ihren Bundesfreiwilligendienst abgeleistet haben oder gerade ableisten.

Uganda, die Perle Afrikas

Brian Kamurwanaho kommt aus Uganda und ist der derzeit der aktuelle BUFDI in der NoA. Er berichtete aus seinem Heimatland, einem der ärmsten Länder der Welt. Der Binnenstaat in Ostafrika mit etwa 35 Millionen Einwohnern hat eine Fläche von 241.040 km². Hauptstadt und größte Stadt Ugandas ist Kampala. In Uganda ist es das ganze Jahr warm, was bei Kamurwanaho zu einem regelrechten „Kulturschock“ führte, als er vor sechs Monaten nach Deutschland kam.

Das Wappen Ugandas zeigt neben den Waffen, die für den König stehen (in der Republik Uganda hat nur die Hauptstadt noch einen König) u.a. eine Trommel, mit der bis heute noch zu Versammlungen gerufen und Ankündigungen bekannt gemacht werden. In Uganda leben viele unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Sprachen. Zu den Hauptnahrungsmitteln zählen Kochbananen, Maniok, Fisch, Süßkartoffeln und viel Obst.

Sein Vorgänger als BUFDI, Emmanuel Muhire, kommt aus dem Nachbarland Ugandas, Rwanda und lebt mittlerweile in Rodenäs (wie er schmunzelnd den Zuhörenden erklärte, „das ist ganz weit oben im Norden!“)

Ich bin ein WeltBürger

Muhire macht derzeit eine Ausbildung zum Elektriker.Vorher kam er im Rahmen des weltwärts-Programmes als BUFDI in die Nordsee Akademie.

weltwärts ist der entwicklungspolitische Freiwilligendienst des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Der Lerndienst richtet sich an Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren. Seit Beginn des Programms im Jahr 2008 haben bis 2017 über 30.000 Freiwillige daran teilgenommen.

Muhire ist wichtig, dass nicht nur Menschen nach Afrika kommen, um zu helfen, sondern auch aus Afrika weg zu gehen, um etwas zu lernen und später mit neuem Wissen zurück zu kehren. Er hat sich seinerzeit gefragt, was es in Europa gibt.

„Mein Interesse war groß, mich mit Menschen aus anderen Kulturen zu unterhalten!“

Abschließend zog er noch eine Parallele zwischen Deutschland und Rwanda, beide Länder haben eine sehr unrühmliche Geschichte mit Völkermord und Vertreibung. Auch das hat ihn bewogen, nach Deutschland zu gehen und er denkt heute noch dankbar an seine Zeit in der Nordsee Akademie zurück.

Nordsee Akademie – das war wie meine Eltern, meine Lehrerinnen und Lehrer.

Vieles, was ich in Deutschland gelernt habe, kam aus der Nordsee Akademie!

Er schloss seinen Vortrag mit einem sympathischen „Irgendwann komme ich vorbei und repariere auch Eure Lampen!“

Beiden Vortragenden wurde der verdiente Applaus der Versammlung zuteil. Nach einer kurzen Pause, in der die traditionellen belegten Brote mit Teepunsch gereicht wurden, eröffnete Hans-Günter Lund den offiziellen Teil der Versammlung und erstattete einen kurzen Bericht über die Arbeit des Vorstandes im vergangenen Jahr.

Was macht die Fördergemeinschaft eigentlich?

Die Fördergemeinschaft Nordsee Akademie ist ein gemeinnütziger Verein. Gemeinsam mit dem Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein, dem Deutschen Grenzverein e. V. und dem Kreis Nordfriesland ist sie Träger der Nordsee Akademie. Bei größeren Anschaffungen im EDV- und Medienbereich, aber auch für Inventar und Außenanlagen ist die Fördergemeinschaft unterstützend mit dabei. Im letzten Jahr konnte der NoA so zB eine professionelle Fotoausrüstung zur Verfügung gestellt werden. Durch Stipendien wird auch der in diesem Jahr sicher wieder statt findende „Internationale Sommerkurs“ unterstützt, bei dem Studenten aus ganz Europa und von weiter her zu Gast sind.

Mit einem Mitgliedsbeitrag von 20 € im Jahr oder einer freiwilligen Spende kann man die Arbeit der Fördergemeinschaft unterstützen!

Zurück zur Generalversammlung

Personell gab es wenig Veränderungen, Schriftführerin  Andrea Awe wurde in ihrem Amt wieder gewählt, das Amt des kurzfristig zurückgetretenen Kassenwartes Emil Olsen wird kommissarisch von Florian Krebs übernommen.

Akademiedirektor Aaron Jessen gab einen kurzen Überblick über die Aktivitäten der Nordsee Akademie im letzten Jahr, in der ein Plus erwirtschaftet werden konnte. Trotzdem ist die Akademie weiterhin auf die Unterstützung der Fördergemeinschaft angewiesen. Herr Jessen dankte ausdrücklich der Gemeinde Leck für die großartige Unterstützung in den vergangenen Jahren. Auch der Ausblick auf das begonnene Jahr ist erfreulich! Aus Reihen der Mitglieder wurden ausdrücklich die Gemeindeseminare gelobt.