Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich hoffe sehr, dass Sie alle gut ins neue Jahr gekommen sind und dass es Ihnen gesundheitlich gut geht? Die Weihnachtsfeiertage und Silvester sind für viele von Ihnen sicherlich sehr ungewohnt verlaufen und das neue Jahr fühlt sich auch nicht viel besser an. Man hat das Gefühl, als wenn ganz Leck, ganz Deutschland, ja die ganze Welt im Stillstand verharrt und nichts mehr geht.
Lockdown – fast alle Geschäfte geschlossen und Veranstaltungen gibt es nicht mehr. Niemand von uns hat so etwas je erlebt. Und im Moment gehen die Coronafallzahlen scheinbar nur in eine Richtung – nach oben. Dazu die endlosen Diskussionen um die Maßnahmen – mehr öffnen, sonst sterben die Betriebe – mehr schließen, sonst sterben die Menschen – warum ist nicht genug Impfstoff da? – wer ist systemrelevant?
Wie soll es bloß weitergehen?
Ich weiß leider auch nicht, ob der Weg, den wir in Deutschland gegangen sind, der richtige Weg war. Man wird es wohl erst in ein paar Jahren wissen, wenn alles ausgewertet wurde, wenn Erfahrungen mit der langfristigen Wirksamkeit der Impfstoffe da sind.
Für mich waren die meisten Entscheidungen plausibel und die beste Option aus den nur wenigen Möglichkeiten. Wir haben zwar für meinen Geschmack zu viele liebe Menschen an den Virus verloren, viele davon zu früh, aber im Vergleich mit anderen Nationen, hätte es schlimmer sein können. Genauso sehe ich die wirtschaftlichen Folgen. Wir werden Betriebe verlieren, hoffentlich nicht in Leck, aber wir werden wieder auf die Beine kommen.
Bis dahin sollten und müssen wir zusammenhalten, in den Familien, in Leck, in der gesamten Gesellschaft. Und diesen Zusammenhalt erlebe ich an vielen Stellen im Ort und daher bin ich stolz, Ihr Bürgermeister zu sein.
Aber ich sage es ganz offen, auch mich nervt der Covid-19 Virus ungemein. Ich muss, wie auch alle Mitarbeiter:innen der Gemeinde und alle anderen, mit und unter den Einschränkungen leben und arbeiten. Jeden Tag aufs Neue. Wie auch Sie, machen wir alle uns Sorgen um unsere Lieben, um unsere Familien, um die Zukunft unseres Ortes und unserer Mitbürger:innen.
Trotz der ganzen Einschränkungen haben wir im letzten Jahr viel für unsere Gemeinde erreicht.
Vieles still und leise, manches haben Sie in der Presse gelesen. Trotz aller Einschränkungen hat die Politik in insgesamt 25 Sitzungen getagt, diskutiert und Entscheidungen getroffen. Zum Beispiel, dass die Gemeinde das Damwildgehege kauft, um es für die Zukunft zu erhalten. Oder nehmen Sie die Entscheidungen zum Baugebiet Mühlenberg II, zum Gewerbepark Südtondern und zu der Fläche für die Rechencenter. Hier tätigt die Gemeinde, gemeinsam mit unseren beiden Nachbarn, eine gewaltige Investition für die Zukunft unserer Orte und der Region. Millionen werden hier eingesetzt, aber es ist notwendig.
Wir haben an vielen Stellen auch wieder viel Geld in die Sanierung unseres Abwassersystems und der Oberflächenentwässerung gesteckt. Den Graben in Klintum sieht man noch, die Maßnahmen in der Hasenheide, in der Norder Maade, der Marktstraße oder dem Propst-Nissen-Weg sieht man nach dem Abschluss nicht mehr. Aber überall steckt jetzt neue Technik im Boden, die wieder viele Jahre keine Probleme mehr machen wird. Der Endausbau im Heidering ist fertig. Es ist ein schönes Baugebiet geworden und ich freue mich schon aufs Frühjahr, wenn die Grünanlage dort am Teich und die Brücke, die unser Bauhof überarbeitet hat, so richtig erblüht und genutzt werden kann.
Unser Rundwanderweg ist fertig und wird von vielen Menschen genutzt. Aber er ist nur die Keimzelle der Idee einer viel größeren touristischen Aufwertung unserer Gemeinde. So wie mit dem ebenfalls überarbeiteten Weg nach Oster-Schnatebüll oder dem höher gelegten Birkenweg, werden wir die Gemeinde von innen nach außen in Region vernetzen und anbinden. Zur Freude unserer eigenen Mitbürger:innen, aber auch unserer Gäste. Hier steckt noch viel Arbeit für unsere Gemeindemanagerin drin, die im letzten Jahr neben vielen anderen Dingen auch das Stadtradeln organisiert hat.
Haben Sie schon den umgestalteten Friedhof gesehen? Ja, er ist immer noch ein Platz der Trauer und der Einkehr, aber schauen Sie doch spätestens zur Kirschblüte mal vorbei und sehen Sie selbst, welche wunderbare Anlage unser Team vom Friedhof dort geschaffen hat.
Ich finde, auch der Propst-Nissen-Weg ist gut geworden. Wie dort, ist auch der Fußweg in der Wikingerstraße jetzt wieder vernünftig nutzbar, barrierefrei versteht sich. Die Kokkedahler Brücke und der Brückenkörper der Ludwig-Feddersen-Brücke sind fertig (der Rest kommt in den nächsten Wochen). Beide Brücken sind dann sicher für Fußgänger und Radfahrer.
Wenn Sie sich die Brücken ansehen, schauen Sie auch mal bei den Sportanlagen vorbei. Die Tartanbahn wurde überholt, viele kleine Maßnahmen an beiden Sporthallen und der FES wurden abgeschlossen. Das Schwimmbad hat einen neuen Eingangsbereich, den Ihre Gemeinde bezahlt hat. Hundefreilauf, Insektenhotel im Kaiserhain, viele neue Fahrradständer an verschiedenen Stellen, Austausch von Spielgeräten auf den Spielplätzen, Wartehäuschen für den Bürgerbus am ZOB, Austausch alter Technik gegen LED Lampenköpfe und Ergänzung der Straßenbeleuchtung an einigen Stellen, freies WLAN am Rathaus, der Bücherei, an den Sporteinrichtungen und dem Wohnmobilstellplatz, Ladesäulen für E-Fahrzeuge und viele, viele kleine Dinge mehr wurden im letzten Jahr umgesetzt. Unsere Grundschule hat mittlerweile eine funktionierende Ausstattung, um unsere Kinder auch unter Coronabedingungen zeitgemäß zu unterrichten.
Dass wir das alles leisten konnten, dafür hat die Politik den Rahmen gesetzt und die fast 50 Mitarbeiter der Gemeinde Leck haben unermüdlich dafür gearbeitet, dass unsere Gemeinde, auch in schwierigen Zeiten, lebens- und liebenswert bleibt. Für viele Projekte haben wir um Fördermittel gekämpft und diese letztlich auch erhalten. So war die Umsetzung oft leichter.
Und wir haben noch viel vor uns:
Der Fliegerhorst muss mit Leben gefüllt werden, die Kläranlagenerweiterung steht an, die Sanierung der Sporthalle an der Grundschule, Hotelansiedlung, Projekt „Soziale Stadt“, um einige Großprojekte zu nennen. Dann sind da noch die vielen „unsichtbaren Dinge“ und das tägliche Geschäft.
Ich bin sicher, die Politik im Ort hat die richtigen Gleise für die Zukunft gelegt und das Team der Mitarbeiter:innen Ihrer Gemeinde Leck ist hochmotiviert.
Dafür sollten Sie ihnen genauso danken, wie auch unserem Amt Südtondern.
Ich tue es auf jeden Fall.
Ihnen allen wünsche ich von Herzen ein gutes und gesundes Jahr 2021 und Gottes Segen.
Ihr Andreas Deidert
Bürgermeister