Präzisionseinsatz der Stadtwerke Nordfriesland bei Clausen & Bosse


Das Foto zeigt vlnr Andreas Ulze (Elektriker SW NF), Rainer Ketelsen (Leitung Betriebstechnik C&B), Ralf Carstensen (Leiter E-Technik C&B) und Hauke Witte (Stellv. Leiter Technik Strom SW NF) vor der neuen Schaltanlage.

Das Foto zeigt vlnr Andreas Ulze (Elektriker SW NF), Rainer Ketelsen (Leitung Betriebstechnik C&B), Ralf Carstensen (Leiter E-Technik C&B) und Hauke Witte (Stellv. Leiter Technik Strom SW NF) vor der neuen Schaltanlage.

Austausch der Schaltanlagen während Betriebsruhe

Der Druckereibetrieb Clausen & Bosse konnte dank eines Präzisionseinsatzes der Stadtwerke Nordfriesland mit voller Kraft ins neue Jahr starten. Möglich wurde dies durch den exakt getimten Austausch der Mittelspannungs-Schaltanlagen bei Clausen & Bosse zwischen Weihnachten und Neujahr. Dieses erfolgreich abgewickelte Projekt veröffentlichte das Unternehmen jetzt im betriebsinternen Newsletter. Das 7-köpfige Spezialistenteam war – nach gründlicher Vorlaufplanung – zwischen dem 27. und 30. Dezember bei Clausen & Bosse im Einsatz. Währenddessen ruhte die Produktion; nur ein Notstromaggregat für die Brandschutz- und Alarmanlage sowie für den zentralen Server und die Telefonanlage war in Betrieb. Clausen & Bosse investierte für die Modernisierung 85.000 €. Der Betrieb benötigt ca. 10.5 Mio. Kilowattstunden Strom pro Jahr; das entspricht einem Gesamtverbrauch von 2.700 Einfamilienhaushalten.

„Für uns war das das optimale Zeitfenster, weil wir so die Betriebsruhe zwischen den Jahren nutzen konnten; die meisten hatten dann eh Urlaub“, erklärte Rainer Ketelsen, Leiter Betriebstechnik bei Clausen & Bosse. Die Stadtwerke Nordfriesland betreuen und warten die Mittelspannungsanlage bei dem heimischen Druckereibetrieb schon seit etlichen Jahren. Diesen Service bieten die Stadtwerke auch anderen Industrie- und Gewerbebetrieben in der Region an.

20.000 Volt-Spannung wird passend heruntertransformiert

Während die Spannung per Überlandleitung mit 110.000 Volt im Umspannwerk angeliefert wird, muss sie dort auf 20.000 Volt heruntertransformiert werden. Von dort geht es dann über die Schaltanlage Leck zu den Ortsnetzstationen. Ab hier wird dann mit einer Spannung von 230/400 Volt in die Haushalte geliefert. „Bei Industriebetrieben wird der Strom oft direkt mit einer Spannung von 20.000 Volt angeliefert. Die Betriebe regeln dann den Strom in ihren eigenen Anlagen auf 230/400 Volt herunter. So auch bei Clausen & Bosse,“ erklärt Hauke Witte, Technischer Mitarbeiter der Stadtwerke Nordfriesland.

Neben dem Timing war für das Stadtwerke-Team bei dem Druckerei-Projekt auch die Vorbereitung kritisch: „Es musste alles genau passen, da durfte nichts fehlen. Denn während der Zeit zwischen den Feiertagen hätten wir ja kein Material nachkaufen oder nachbeschaffen können“, erklärt Witte.

Bei Clausen & Bosse war seit längerem klar, dass die in die Jahre gekommenen Schaltanlagen gegen eine modernere mit Isoliergas gefüllte Schwefelhexafluorid-Schaltanlage (SF6) ausgetauscht werden sollte. „Diese Anlagen haben eine Lebensdauer von etwa 50 Jahren; die Zeit war abgelaufen“, so Witte. „Die neuen Schalteinheiten sind deutlich kleiner, was auch an der Einhausung mit Schutzgas liegt. Die früheren Schaltanlagen waren mit Luft umgeben und dann von Metall-Schränken umschlossen. Um den Schutzeffekt zu erzielen, benötigt Luft aber einen größeren umbauten Raum rund um die Schaltelemente.“

Was unverändert blieb, waren die acht bereits im Vorwege erneuerten Transformatoren, die zum Ende der Arbeiten nacheinander Stück für Stück wieder eingeschaltet werden, um bei einer eventuell auftretenden Störung sofort die Ursache finden zu können. Fehler traten jedoch nicht auf. Der als Arbeitsreserve eingeplante Silvestertag konnte daher privat genutzt werden.