Eine Information von RAD.SH *
Radfahren im Winter ist eigentlich ganz normal
Sicher durch den Winter radeln – Radfahren im Winter ist möglich.
Die Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem und beugt Krankheiten vor. Winterfahrer*innen nennen sehr einfache Dinge für komfortables und sicheres Radfahren:
- Warme, dem Zweck entsprechende Kleidung
- Eine gute Winterausstattung des Fahrrads
RAD.SH hat für Sie die wichtigsten Tipps zusammengestellt, damit Sie gesund und sicher durch den Winter radeln.
Kleidung
An den meisten Wintertagen reicht die herkömmliche winterliche Bekleidung mit Mütze, Handschuhen und einer warmen Jacke aus. Für längere Strecken ist eine funktionale und winddichte Ausrüstung zu empfehlen.
Jacke und Hose
Die äußere Bekleidungsschicht muss vor Fahrtwind, Kälte und Nässe schützen. Jacken sollten atmungsaktiv sowie wind- und wasserdicht sein. Eine ausreichend lange Arm- und Rückenpartie schützt Rücken und Nieren. Hosen sollten Bewegung ermöglichen und lang genug sein, damit keine Kälte reinkriechen kann.
Reflektoren
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist eine gute Sichtbarkeit wichtig. Helle, gut sichtbare Kleidung mit Reflektoren erhöht die Sichtbarkeit. Reflektoren sind auch in Form von Klackbändern oder Warnwesten erhältlich.
Socken und Schuhe
Warme und wasserabweisende Schuhe sind eine gute Investition fürs Winterradeln. Überschuhe gegen Regen bieten zusätzlichen Schutz. Die Büroschuhe kommen in die Tasche.
Kopfbedeckung
Im Winter gilt Mützenpflicht – am besten winddicht und die Ohren bedeckend. Mützen ohne Bommel passen gut unter einen Fahrradhelm.
Schal oder Multifunktionstuch
Ein Schal oder ein dünnes Schlauchtuch kann über Mund und Nase gezogen werden, bis sich das Gesicht an die Kälte gewöhnt hat.
Brille
Wenn die Sonne mal scheint, ist eine Sonnenbrille mit UV-Schutz sinnvoll. Gegen tränende Augen empfiehlt sich eine Radbrille mit durchsichtigen Gläsern.
Handschuhe
Handschuhe sind idealerweise wind- und wasserdicht, nicht zu eng und zugleich feinfühlig genug, um Bremsen und Schaltung problemlos bedienen zu können.
Unterwäsche
Wenn Sie sportlich unterwegs sind und auf Ihren Wegen schnell ins Schwitzen kommen, empfiehlt sich Funktionsunterwäsche. Die Feuchtigkeit wird schnell nach außen abgeleitet. Nehmen Sie Kleidung zum Wechseln mit.
Zwiebeltechnik
Im Winter schwitzt man schnell unter zu dicken Schichten. Lieber mehrere, dünnere Lagen übereinander ziehen, alle am besten atmungsaktiv. Auch wichtig: Zu Beginn der Fahrt nicht zu warm anziehen (leicht fröstelnd ist OK), denn mit ein bisschen Bewegung wird einem schnell warm.
Dr. Thorben Prenzel von RAD.SH hat ein paar Tipps zusammengestellt, wie das Radfahren im Winter noch komfortabler wird:
- Gute, atmungsaktive Kleidung – lieber ein bisschen mehr ausgeben. Denken Sie daran, was Sie an Benzingeld sparen!
- Ohrenwärmer oder sogenannte „Earbags“ (extra für Helme) halten die Ohren warm.
- Eine Gesichtscreme ohne Feuchtigkeitsanteile, z.B. Melkfett, hilft gegen Kälte und schützt die Haut.
- Dickere Handschuhe können über ein dünneres Paar gezogen werden. Wenn die Hände warm werden, kann man das äußere Paar ausziehen.
- Brille: Wer es günstiger mag – einfache Schutzbrillen gibt es auch im Baumarkt zu kaufen.
- Eine Radhose unter einer langen Hose bietet einen zusätzlichen Kälteschutz für die Oberschenkel.
- In einer Tasche am Gepäckträger kommt die Wechselkleidung für die Arbeit – und auch die Ersatzschuhe.
- Bei leichterem Regen hilft eine kurze Regenhose, z.B. Rainlegs. Darunter schwitzt man nicht und man kann sie aufrollen.
- Bei starkem Regen halten Gamaschen oder Überzieher aus Neopren die Füße trocken.
- Auch Kinder können im Winter bequem und sicher mit dem Fahrrad transportiert werden, die frische Luft ist gesund. Einfach wärmer anziehen! Für den Transport im Anhänger
gibt es spezielle Fußsäcke mit Gurtöffnungen. Alternativ können Sie auch eine einfache Decke zum Zudecken verwenden.
Fahrtechnik und richtiges Verhalten
Radfahren im Winter ist nicht gefährlicher als im Sommer. Trotzdem gelten natürlich besondere Vorsichtsregeln. Nasses Laub, Schnee und Eis verursachen erhöhte Rutschgefahren. Die Dunkelheit erfordert umsichtiges Fahren und erhöhte Aufmerksamkeit. Um sicher durch den Winter zu kommen, helfen folgende Tipps. Diese gelten natürlich auch im Sommer.
Das ideale Winterfahrrad
Sattel
Um bei Glätte ein schnelles Absteigen vom Fahrrad zu ermöglichen, sollte der Sattel nicht zu hoch eingestellt sein. Ein Sattelschutz sollte immer dabei sein, damit der Sattel beim Abstellen des Rades trocken bleibt.
Reifen
Eine gute Bodenhaftung ist wichtig. Breite Reifen mit einem guten Profil sind immer hilfreich. Pannenschutzreifen schützen zusätzlich vor einem Platten durch Rollsplitt. Bei Schnee auf der Fahrbahn hilft es außerdem, den Luftdruck zu reduzieren.
Fahrradkette
Die Fahrradkette wird im Winter besonders belastet. Ein geschlossener Kettenkasten schützt die Kette, reduziert die notwendige Wartung und schont Ihr Hosenbein.
Bremsen
Bei Nässe funktionieren Bremsen auch beim Fahrrad weniger gut. Besser etwas langsamer und vorausschauend fahren. Hydraulische Felgenbremsen sind unempfindlich gegen Kälte.
Rahmen
Bei sehr schwierigen Bedingungen empfiehlt es sich, einen Rahmen mit tieferem Einstieg zu verwenden, der ein rasches Absteigen erlaubt.
Schutzbleche
Schutzbleche schützen vor Schneematsch und Nässe. Sie sollten ausreichend groß dimensioniert sein und genügend Abstand zum Reifen aufweisen, damit sich kein Schmutz festsetzen kann.
Eis
Bowdenzüge vor dem Winter mit Kriechöl schmieren, um Einfrieren zu vermeiden. Eingefrorene Brems- und Schaltseile können Sie mit Enteisungsspray behandeln. Das Schloss sollte beim Abstellen des Fahrrades nach unten zeigen, damit kein Schmelzwasser in den Zylinder eindringen kann.
Reinigung
Der Verschleiß am Fahrrad ist im Winter durch Nässe, Kälte und Streusalz höher als im Sommer. Das Fahrrad sollte deshalb regelmäßig von Schmutz und Salz gereinigt werden (Reflektoren nicht vergessen), bewegliche Fahrradteile sollten mit Ketten- und Kriechöl geschmiert werden.
E-bike / Pedelecs
Auch Elektrofahrräder sind für den ganzjährigen Einsatz vorgesehen, sodass kaum zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden müssen. Zu beachten ist, dass der Akku nicht dauerhaft
tiefen Temperaturen ausgesetzt ist. Daher empfiehlt es sich, den Akku mit ins Haus zu nehmen und dort aufzuladen.
* Die Gemeinde Leck ist Mitglied bei RAD.SH, der kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Schleswig-Holstein.