Starker Online-Marktplatz „Friesennetz“


Das „Friesennetz“, das im Internet acht Handels- und Gewerbevereine zwischen Süderlügum und Husum vereint, hat sich zu einem starken Online-Marktplatz gemausert. Rund 100 Betriebe haben sich dort Webseiten mit ihren Angeboten und Shops für direkte Bestellungen gesichert. Gerade haben sich binnen einer Woche elf neue Unternehmen entschieden, mitzumachen. Und das Klinikum Nordfriesland ist zur gleichen Zeit als Förderer des Projektes eingestiegen, um den Verbund mit der heimischen Wirtschaft zu unterstreichen. Das teilt Annika Jöns mit, die das Friesennetz als Vertriebs- und Marketingmanagerin betreut.

„Von hier? Gefällt mir!“

Tilmann Meyer (HGV Nordfriesland) betont die Vorteile gemeinsamen Marketings im Friesennetz. Bildrecht: WFG NF

…lautet der bekannte Slogan. Und wer tatsächlich lokal bei nordfriesischen Firmen einkaufen will, hat mittlerweile die Wahl unter 20.000 Artikeln – und das vom heimischen Computer aus. Tilmann Meyer, Geschäftsführer der extra für das Friesennetz gegründeten HGV Nordfriesland GmbH, legte die Jahresbilanz vor. „Wir zählen monatlich 20.000 Zugriffe auf die Seiten“, sagt Meyer. „Und wir ergänzen täglich Einträge, womit das Friesennetz ausgesprochen aktuell gehalten wird.“ Die nordfriesischen Anbieter schätzten „das gemeinsame Marketing und den zusätzlichen Vertriebskanal“.

Tilmann Meyer spricht den Fachkräftemangel an. Da viele Chefinnen und Chefs Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter suchen, ist im Friesennetz zudem eine starke Stellenbörse integriert. Aktuell seien dort rund 60 konkrete Job-Angebote zu finden. Und zum geschäftlichen Zweck kommt die kulturelle Note: Über die Plattform sind 10.000 Veranstaltungen aus Nordfriesland abrufbar, sagt Meyer. Dazu sei das System mit gut gepflegten Kalendern von Partnern vernetzt.

Noch mehr Aufmerksamkeit erlangt das Friesennetz aktuell durch „Friesendeals“. Unternehmen, die Mitglied sind, veröffentlichen in gedruckten Medien Sonderangebote mit starken Rabatten. Per QR-Code führt der Weg zu Gutscheinen im Internet. Die können von Kunden und Kundinnen bequem eingelöst werden – so verknüpft das „Friesennetz“ Schaufenster und Shops im Internet mit den persönlichen Begegnungen in den nordfriesischen Geschäften.

Holger Schensar vom Niebüller Küchentreff gilt als Mitgründer des Friesennetzes und hat im Laufe der Jahre auf vielen Veranstaltungen für diesen gemeinschaftlichen Auftritt der Unternehmen in den Handels- und Gewerbevereinen intensiv geworben. Im Rückblick sagt er: „Ich bin den Förderern wie den VR Banken in Nordfriesland und der Nord-Ostsee-Sparkasse dankbar, sie immer an der Seite zu haben.“ Das habe allen Mitgliedern der Gewerbevereine Mut gemacht, sich dem Friesennetz als regionalem Online-Marktplatz anzuschließen.

Er selbst suchte in diesen Tagen einen Dienstleister für seinen Küchentreff. „Da habe ich natürlich zuerst im Kreis der Mitglieder geschaut – und jemanden gefunden, der mir die Aufgabe löst.“ So habe sich im Laufe der Zeit auch sein eigener Blick auf die regionalen Partner in der Wirtschaft gewandelt.

Das Friesennetz stelle längst eine große Wertschöpfungskette der Unternehmen in Nordfriesland dar, sagt Ole Singelmann. Der Inhaber des Hagebaumarktes in Husum spricht damit, wie Schensar in Niebüll, den Verbund untereinander an. Mitglieder seien auf kurze Wege angewiesen, wenn es etwa um Kreditanfragen oder Fragen zur Energieversorgung geht. „Da sei es nur logisch, dass die VR-Banken, die Nospa und die Stadtwerke Husum als Förderer im Friesennetz dabei sind.“ Selbst der Husumer Mineralbrunnen mache mit, bei etlichen Meetings stehe dann selbstverständlich das lokale Kaltgetränk auf dem Tisch.

Singelmann betont, dass viele mitmachen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen – sei es mit einer Seite als zusätzlichem „Schaufenster“ oder idealerweise mit eigenem Shop für den Online-Verkauf.

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Foto: WFG-NF

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BU: Holger Schensar (Küchentreff Niebüll) hebt die kurzen Wege im Verbund mit den Förderern hervor.
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