„Wir brechen das Schweigen“ zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen


Gewalt gegen Frauen – leider begleitet uns dieses Thema in jedem Jahr aufs Neue und es gibt leider immer wieder neue Erkenntnisse über die Zunahme der Gewalt, über die Art und Weise der Gewalt gegenüber Frauen, die kein Ende nimmt.

Das Motto der diesjährigen Woche „gegen Gewalt an Frauen“ lautet:  „Wenn die Gewalt nicht aufhört“… Partnerschaftsgewalt endlich wirksam beenden! Denn Partnerschaftsgewalt geht oft auch nach einer Trennung weiter, wobei Frauen mit Kindern besonders stark betroffen sind.

Die Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Südtondern Sylke von Kamlah und die Frauenberatungsstelle – Frauennotruf Nordfriesland – Beratungsstelle in Niebüll weisen auch 2024 wiederholt deutlich darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen jeden Tag stattfindet. In allen Ländern, in allen Kulturen. Auch bei uns. Oma, Mutter, Tochter, Schwester, Freundin – jede dritte Frau in Deutschland wird in ihrem Leben Opfer physischer oder sexualisierter Gewalt. Bei jeder vierten Frau ist der Täter der aktuelle Partner oder ein früherer Partner. Das belegen eindrucksvoll die Zahlen, die das BKA im November 2024 veröffentlicht hat. So wurden im Jahr 2023 180.715 Frauen und Mädchen Opfer häuslicher Gewalt, was eine Steigerung um 5,6&% gegenüber 2022 bedeutet.

Bundesfrauenministerin Paus und Bundesinnenministerin Faeser haben das Lagebild zu Straftaten gegen Frauen vorgestellt. Danach wurden im vergangenen Jahr 938 Mädchen und Frauen Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten, wobei 80,6% der Taten im Zusammenhang mit Paarbeziehungen stehen. 360 Frauen wurden bei Femizid getötet. Das erschreckende Fazit der Ministerinnen: „Gewalt gehört zum Alltag von Frauen“. Umso wichtiger sind Anti-Gewalt-Trainings, Aufklärung, Beratung und Aufmerksamkeit, denn „Prävention muss das Ziel sein, zumal die Dunkelziffer im Bereich häuslicher Gewalt deutlich höher sein sollte, aber diese Delikte und toxischen Beziehungen von den Opfern oft aus Scham verschwiegen werden“, so von Kamlah.

Ein weiterer Anstieg ist auch bei digitaler Gewalt (Cyberstalking) zu beobachten.

17.193 Frauen und Mädchen waren 2023 davon betroffen. Aber auch beim Menschenhandel und politisch motivierten Straftaten ist eine drastische Zunahme zu beklagen, die im letzteren Fall 56,3% betrug. 52.330 Frauen und Mädchen wurden 2023 Opfer von Sexualstraftaten (6,2% mehr als im Vorjahr).

Deshalb werden auch die Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Südtondern Sylke von Kamlah und ihre Kooperationspartnerinnen, die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzen und den Frauen aktiv Hilfestellung leisten, nicht müde, mit der Frauenfachberatungsstelle Niebüll und dem Kreis Nordfriesland auf dieses Gewaltphänomen mit Aktionen öffentlichkeitswirksam rund um den 25.11. eines jeden Jahres hinzuweisen.

Auch in diesem Jahr wird in der Woche vom 25. – 28. November die Fahne gegen Gewalt an Frauen und für ein freies selbstbestimmtes Leben vor dem Amt Südtondern wehen.

Heute morgen wurden an der OGS Niebüll Informationen und Brötchentüten mit dem Motto “Gewalt kommt nicht in die Tüte“ zur besten „Bringzeit“ verteilt, um aufzuzeigen, dass Gewalt niemals eine Option sein darf in der Durchsetzung von eigenen Vorstellungen, sondern dass es sich immer um eine Straftat handelt. Dank geht an die Niebüller Backstube für die Unterstützung der Aktion.

Außerdem wurden in Niebüll und in Leck 2 orangefarbene Bänke mit der Aufschrift „Hier ist kein Platz für Gewalt“ am ZOB bzw. am Niebüller Bahnhof aufgestellt, um im Sinne von „orange the world“ auf das Gewaltphänomen aufmerksam zu machen.

Am ZOB in Leck
v. links Sylke von Kamlah, BGM Andreas Deidert, Manuela Bösinger und Bea Siegfriedt
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Der Dank für diese Bänke und damit die Unterstützung der Aktionswoche „Keine Gewalt gegen Frauen“ geht jeweils an die Bürgermeister Thomas Uerschels und Andreas Deidert sowie an die Bauhöfe der Stadt Niebüll und Gemeinde Leck.

Die Fakten aus der Bundesstatistik machen sehr deutlich, warum der Internationale Tage zur Beseitigung gegen Gewalt an Frauen noch immer und erst recht notwendig ist, denn Gewalt ist ein trauriges Phänomen in unserer Gesellschaft und auch in der Region Nordfriesland..

Die Gleichstellungsbeauftragte mit den Kolleginnen des Frauennotrufes und der weiteren Einrichtungen im Amt Südtondern machen darauf aufmerksam und richten an alle Betroffenen den dringenden Appell: „Frauen sollen nicht alleine bleiben mit Ihren Problemen, sondern Hilfe suchen und annehmen, um sich aus der Gewaltsituation zu befreien. Unterstützung bieten neben den örtlichen Polizeidienststellen das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (www.hilfetelefon.de), das unter der Nummer 116 016 rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung in deutscher Sprache und in 18 Fremdsprachen anbietet sowie die Frauenberatung und der Frauennotruf Nordfriesland: Niebüll 04661 942 688 bzw. Husum 04841 62234

Das Fazit:

„Nicht wegschauen, nicht das Gewaltgeschehen verdrängen, sondern aufklären, beraten und helfen“,

…so lauten das Motto und der eigene Anspruch der Beratungsstellen und der Gleichstellungsbeauftragten Sylke von Kamlah.