37 und 38 – die Zahlen des Tages


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

meine heutigen Zahlen des Tages sind die 37 und die 38. Hört sich komisch an, ist aber so.

Was bedeuten diese Zahlen?

Das sind die Rohrleitungslängen der Hauptkanäle des Schmutzwasser- und Oberflächenentwässerungssystems in der Gemeinde Leck. Wenn nicht gerade ein Schaden behoben werden muss, dann sieht man von den Kanälen allerdings nichts.

Die 37 km Hauptkanäle liegen größtenteils in den Straßen. Das Schmutzwassersystem der Gemeinde Leck beginnt aber an den Übergabeschächten auf jedem Grundstück, führt über einen Anschlusskanal zum Hauptkanal und endet in der Kläranlage. Zum gesamten System gehören auch 29 Pumpstationen und natürlich die Kläranlage. Einige wenige Grundstücke verfügen übrigens über Kleinkläranlagen. Diese werden regelmäßig über LKW in der Kläranlage entleert.

Die 38 km Hauptkanäle des Oberflächenentwässerungssystems, auch Regenwasserkanäle genannt, liegen ebenfalls größtenteils in den Straßen. Auch das System beginnt an den Übergabeschächten auf den Grundstücken oder an den Straßeneinläufe, führt über einen Anschlusskanal in den Hauptkanal und endet in der Lecker Au. Zum gesamten System gehören auch die Regenrückhaltebecken und viele Kilometer offene Gräben. Nicht alle Grundstücke werden über dieses System entwässert. Viele Grundstücke in der Gemeinde werden über Versickerungssysteme auf dem Grundstück entwässert.

Das Kanalsystem ist zum Teil schon sehr alt. Gerade die alten Ton- und Betonrohre, die so heute nicht mehr verwendet werden, weisen viele Schäden auf. Der Zahn der Zeit nagt halt an allen menschlichen Bauwerken.

Damit aber durch Schäden kein Schmutzwasser in den Boden gelangt oder durch Ausspülung keine Hohlräume entstehen, sind alle Systeme regelmäßig zu prüfen. Innerhalb von 10 Jahren ist das komplette System zu prüfen und Schäden sind zu reparieren.

Um dieses alles abzuarbeiten, ist die Gemeinde Leck in 10 Tortenstücke eingeteilt und wir nehmen uns jedes Jahr ein Stück vor. Die Kanäle werden dazu gereinigt, anschließend gefilmt und die Schäden ausgewertet. Je nach Schadensbild werden dann die Maßnahmen für die Instandsetzung geplant.

Zwei Dinge sorgen dafür, dass wir diese Systematik nicht anwenden.

Akute Schäden werden natürlich sofort behoben. Wenn Straßenbaumaßnahmen anstehen oder wenn andere Versorger Maßnahmen in den Straßenzügen planen, überprüfen wir parallel unser System und ziehen Maßnahmen bei Bedarf vor. (Die anderen Versorger gehen bei unseren Maßnahmen ähnlich vor. In Leck klappt diese Abstimmung hervorragend.)

Alle diese Maßnahmen sind natürlich nicht ganz günstig. Wir investieren jedes Jahr gut eine Million Euro in unsere Systeme.

Wir haben die Hälfte geschafft.

In den nächsten Jahren wird es voraussichtlich etwas günstiger werden, da wir natürlich mit den ältesten Wohnquartieren begonnen haben.

Mir ist gerade die aktuelle Auflistung und die Abrechnung des letzten Jahres vorgelegt worden, daher sind 37 und 38 meine Zahlen des Tages. Allerdings gehört auch die Zahl 1,12 Mio. dazu. Diese Summe haben wir im letzten Jahr in unsere Systeme investiert.

Die Zahlen 37 und 38 muss man sich aber nicht merken. Da das Baugebiet Mühlenberg II, die Gewerbegebiete auf dem ehemaligen Fliegerhorst und die Erweiterung des Gewerbegebiets Nord ab diesem Jahr dazukommen, sind diese beiden Zahlen heute schon Schnee von gestern.

Ihr/Euer

Andreas Deidert
Bürgermeister