Bummlers Tagebuch 12.02.2021


Liebe Alle,

mein Koffer ist gepackt und gleich geht’s nach Hause – ich muss sagen, ein bisschen Heimweh nach dem Ev. Kinder- und Jugendbüro habe ich schon… Das war eine aufregende Woche mit dem Lecker Bürgermeister. Ich durfte wirklich an jeden Ort, den ich mir gewünscht habe. Heute haben wir eine lustige kleine Rallye durch das Lecker Rathaus gemacht… Ich wollte so gerne die Lecker Schätze sehen…

Als erstes sind wir vom Bürgermeisterzimmer nach nebenan gegangen. Da sitzt schon mal einer der größten Schätze im Rathaus – nämlich Susanne Ingwersen, die für den Bürgermeister das Vorzimmer macht (klar, das Zimmer von Susanne Ingwersen liegt ja auch VOR dem Bürgermeisterzimmer…)… Als ich das mit dem Schatz gesagt hat, da war sie ganz gerührt und weil ich so nett war, durfte ich mir einen leckeren Keks aussuchen.

Aber in einem Rathaus gibt es doch bestimmt auch einen Schatz aus Gold… Dafür musste wir in den Keller runtergehen. Dort stehen ganz viele Schränke mit Elektronik, damit das ganze Internet und Telefon im Rathaus funktioniert, denn da arbeitet ja nicht nur das Bürgerbüro und die Verwaltung der Gemeinde, sondern auch das Finanzamt und die Polizei. Und jeder hat seine eigenen Kabel im Keller.

Ein Schrank war aber ohne Kabel und Strom, das war der Schatzschrank… Dort sind ganz spannende Dokumente drin über die Geschichte von Leck und silberne und goldene Taler, die wichtige Menschen mal mitgebracht haben…. Ehrlich…. Damit die nicht geklaut werden, haben wir den Schrank aber wieder gut verschlossen.

Im Keller sind noch viel mehr  Zimmer, für den Hausmeister und die Reinigungskraft und auch ein Raum mit ganz vielen dicken Ordnern. Da haben wir ein Buch gefunden, das der Bürgermeister mit nach oben genommen hat. Was er damit wollte, hat er nicht verraten. Aber erst mal war da noch ein Keller, da bin ich fast umgefallen:

Ich hab erst gedacht, jetzt ist auch noch ein Fahrradladen im Rathaus. Wäre ja praktisch, wo sie dieses Jahr in Leck wieder beim STADTRADELN mitmachen wollen. Aber das war kein Laden – das waren alles geklaute und verlorene und gefundene Fahrräder nur aus Leck… Die müssen ja irgendwo aufbewahrt werden, wenn sie gefunden werden. Und da das Bürgerbüro auch das FUNDbüro ist, sind die auch im Rathaus.

Dann sind wir wieder nach oben gegangen und ich hab mir den Flur noch mal ganz genau angeschaut. Da standen zB solche lustigen Figuren auf der Fensterbank:

Die waren mal ein Geschenk aus Skarszewy – das ist eine Gemeinde in Polen. Sie ist genau wie Birstonas in Litauen schon ganz lange mit Leck befreundet und wird deswegen Partnergemeinde genannt. In Skarszwewy war Herr Deidert selbst bei der Schließung der Partnerschaft mit dabei vor einigen Jahren, da war noch ein anderer Mann Bürgermeister und er war Bürgervorsteher. Die Urkunde mit seiner Unterschrift hängt auch im Flur.

Aber auch in Birstonas ist er schon gewesen, weil er es wichtig findet, sich mit Menschen aus anderen Ländern gut zu verstehen. Und wenn man sich besucht, bringt man einander Geschenke mit – und so kamen die beiden Holzfiguren aus Polen vor ein paar Jahren nach Leck.

Kurz bevor wir wieder in sein Büro gegangen sind, sah ich noch etwas Merkwürdiges vor einem Fenster stehen. Und das war jetzt wirklich ein richtiger Schatz. Schon ganz viele hundert Jahre alt, sagt Herr Deidert. Und ich dachte erst, da hat jemand sein Kaminholz hingestellt….

Es hat doch tatsächlich im Mittelalter mal eine richtige Burg an der Lecker Au gegeben, die Turmburg Leckhuus, und daraus stammt dieser Pfahl, ehrlich. Ein Historiker aus Leck, Broder Melf Ketelsen, hat diesen Pfahl vor vielen Jahren mal der Gemeinde Leck geschenkt. Heute ist da, wo die Burg mal stand, nichts mehr, nur noch ein großer Stein, der an die Turmburg, die ganz rund gewesen sein soll, erinnert… Und jetzt fiel es mir wieder ein: im Keller hatte mir Herr Deidert aus einem Ordner etwas gezeigt, das war genau dieser Pfahl und seine Kollegen, als er noch in den Resten der Burg steckte…

Weil ich das alles so spannend fand, hat Herr Deidert seinen guten Füller genommen und in das Buch, was er aus dem Keller mitgenommen hat, was total Nettes reingeschrieben:

Ich glaube, ich bin ein bisschen rot geworden….

Das ist das Buch übrigens –  da stehen noch ganz viele spannende Geschichten über das alte Leck drinnen. Und das bekommen nur ganz nette Gäste, hat der Bürgermeister gesagt. Das darf ich jetzt mitnehmen nach Hause – ich hab mich sooooo doll gefreut….

Nun stärke ich mich noch einmal für die lange Fahrt durch den Schnee. Leck, ich fand es total schön bei dir und bin ein bisschen traurig, dass die Woche schon vorbei ist….

Macht’s gut, ihr Lieben, bald hört ihr bestimmt neue Geschichten von mir….

Liebe Grüße,

Euer EKJBummler