Der Mai ist….


Der aktuelle Maibaum im Jahr 2015

…noch nicht gekommen, aber das Maibaumfest der Freiwilligen Feuerwehr Leck wirft schon seine Schatten voraus.

Der jetzige Maibaum, der im Herbst 2013 im Langenberger Forst geschlagen wurde, muss in absehbarer Zeit ersetzt werden. 2013 war der Vorgänger im Frühjahr beim Anheben einfach abgebrochen, das soll bei seinem Nachfolger nicht passieren. Auch wenn er noch bei diesem Maibaumfest aufgestellt wird, wurde jetzt schon rechtzeitig nach Ersatz geguckt.

Alle Fotos finden Sie übrigens hier bei Facebook (in Arbeit)

Was ist überhaupt ein Maibaum?

Zum 1. Mai wird an vielen Orten traditionell ein Maibaum aufgestellt. Der geschmückte Maibaum ist schon von weitem zu sehen und heißt den nahenden Frühling willkommen.

Die Tradition des Aufstellens eines Maibaums geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Auf einem Bild des Malers Donauer ist erstmals 1585 ein Figurenmaibaum zu sehen, auch später wird der Maibaum auf Bildern und Tafeln abgebildet.

In Leck wurde erstmals am 1. Mai 1987 ein Maibaum mit reiner Manneskraft aufgestellt. Damals wurde er bei einem Umzug in Zusammenarbeit mit dem Musikzug und dem HGV Leck durch den Ort getragen.

Unser Maibaum ist seit jeher ein Nadelbaum. Noch ist es eine Weißtanne, aber der #Maibaum2025 wird eine Rotfichte sein.

Wie man auf dem Foto sehen kann, wird der Baum durch einen Kranz, Bänder, Zunftzeichen und verschiedene Wappen geschmückt. Immer zum 1. Mai wird er vor dem Feuerwehrgerätehaus an der Büllsbüller Chaussee aufgestellt. Die Spitze schmückt ein Feuerwehrmann mit historischer Feuerwehrspritze. Darunter hängen die Zunftzeichen der in Leck vertretenen Gewerke (Maurer, Mechatroniker, Zimmermann, Buchbinder, Klempner/, Spengler, Schlosser, Maler/Lackierer,  Tischler/Schreiner und Elektriker) sowie das Logo des Handels- und Gewerbevereines, der Freiwilligen Feuerwehr und das Wappen der Gemeinde Leck. 2015 waren das noch die alten Zunftzeichen, sie wurden vor ein paar Jahren erneuert.

Vor einer Woche traf sich Förster Jörn-Hinrich Frank im Langenberger Forst mit Gemeindewehrführer Tobias Kaim und Tino Komander, der bei der Lecker Feuerwehr für alles rund um den Maibaum zuständig ist.

Ziemlich genau gegenüber der Stelle, wo 2013 der letzte Maibaum geschlagen wurde, wurde der zukünftige Maibaum ausgesucht, nach Länge und Wuchs vor allem, aber auch die Beschaffenheit des Holzes spielte eine Rolle.

Die Lärche mit ihrem extrem harten Holz schied beispielsweise direkt aus, da sie nicht gerade wächst. Auch eine Douglasie war nicht geeignet. Übrig blieben verschiedene Fichtenarten, die Sitkafichte beispielsweise oder die schlussendlich ausgewählte Rotfichte.

Nun folgt auf die Weißtanne eine Rotfichte!

Einst ging der Förster in den Wald, um die jungen Gehölze zu pflegen. Dabei fragte er eine hübsche Tanne, was sie mal werden möchte, wenn sie groß ist? „Ein wundervoller Schrank,“ sprach die Tanne, „damit ich die schönen und wichtigen Dinge der Menschen bewahren kann.“

Der Förster fragte ein kräftige Lärche, was sie werden möchte – „Ein großes Dach,“ antwortete die Lärche, „damit ich die Menschen und ihre Lieben schützen kann.“

Dann fragte der Förster eine junge Rotfichte. „Und du? Was möchtest Du mal werden?“

„Ich, fragst Du? Ich wünschte, ich würde ein Symbol. Ein Symbol, an dem sich die Menschen versammeln, um zu feiern, dass sie einander haben!“

Ein paar Tage später war es dann soweit. Ida Johannsen, mit 26 Jahren jüngste Forstwirtin der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, schlug die ca. 30 m hohe Rotfichte gekonnt in wenigen Minuten mit Kettensäge und Keilen. Eine knappe Tonne fiel mit einem großen Rums zu Boden. Rund 24 Meter misst das gute Stück, das Ida Johannsen anschließend noch fachgerecht entastet hat. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, an Ida Johannsen und Jörn-Hinrich Frank.

Heute nun wurde der Baumstamm zunächst im Langenberger Forst von den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Leck mit Unterstützung von Christian Dethlefsen vom gemeindlichen Bauhof auf zwei Langholzwagen aufgeladen. (Danke an die Zimmerei und Sägerei Bernd Boysen aus Sande für die Leihgabe).

Fest verzurrt ging es auf die B199, wo der lange Stamm in einem Konvoi angeführt von der Polizei (vielen Dank für die Unterstützung), dem grünen Gemeindetraktor und mehreren Fahrzeugen der Feuerwehr bis zum Feuerwehrgerätehaus gebracht wurde.

Hier wartet der #Maibaum2025 nun neben seinem Kollegen darauf, dass er im kommenden Jahr etwas getrocknet und entrindet* zum Einsatz kommt.

Zum Abschluss gab es für alle, die mitgeholfen haben, eine leckere Stärkung, zubereitet vom Stv. Wehrführer Kai Nielsen.

Die tollen Bilder der vergangenen sieben Tage einmal kurz zusammengefasst:

 

* Der rindenlose Zustand ist wichtig, damit sich nach altem Glauben nicht Hexen und böse Geister in Gestalt von Käfern unter der Borke versteckt halten, die Arten des Schälens sind dabei regional verschieden.

Der Kranz an der Spitze versinnbildlicht übrigens das weibliche Element, das von dem männlichen Element, dem Stamm, durchdrungen wird. An der Befruchtung hat bekanntlich das weibliche sowie das männliche Element seinen unentbehrlichen Anteil. Die flatternden Bänder am Kranz üben einen Bindezauber aus. Es wird sozusagen der Segen des Gedeihens angebunden.

Wichtig ist, dass der Baumstamm säuberlich entastet und damit sehr glatt wird, denn er dient auch in Leck als Kletterbaum. Zu gewinnen gibt es viele Preise, die die Mitgliedsbetriebe des Lecker Handels- und Gewerbevereins jedes Jahr spenden. Aber einen Preis bekommt nur, wer auch so hoch klettert, dass er die Glocke läuten kann.