Das Aktiv-Team (12 bis 15 Ehrenamtliche innerhalb der Flüchtlingshilfe Leck) hatte im Februar zur 2. Lecker Talk-Runde eingeladen. Beim (symbolischen) „Flug über Leck und Umgebung“ stellte sich Bürgermeister Andreas Deidert (AD) den Fragen zum Thema „Lokalpolitik“.
Monika Hahn-Nanninga und Vakil Tajik begrüßen im NAmen des Aktiv-Teams die Gäste und Bürgermeister Andreas Deidert
„Was können wir als Geflüchtete für die Gemeinde tun?“
AD „Ganz wichtig ist es für Sie, unsere Sprache zu lernen. Das hilft im Miteinander – Lernen, wie es in Deutschland funktioniert, zB die Mülltrennung. Unsere Regeln zu kennen und zu akzeptieren, heißt nicht, seine eigene Identität aufzugeben. Gehen Sie in die Vereine. Das ist auch nicht anders als bei anderen Menschen, die neu in Leck sind!
„Wer ist der Chef vom Amt?“
AD „Die Struktur in unserer Gemeinde, im Amt Südtondern, im Kreis Nordfriesland ist immer die selbe:
Es gibt einen „Chef“ der Verwaltung und einen „Chef“ der Politik.
Im Kreis Nordfriesland ist Heinz Maurus als Kreistagspräsident der Chef der Politik, während Landrat Dieter Harrsen der Politik vorsteht.
Im Amt Südtondern setzt es sich weiter fort: Chef der Verwaltung ist Amtsdirektor Otto Wilke. Der politische Gegenpart dazu ist Amtsvorsteher Peter Ewaldsen.
Und in der Gemeinde Leck ist Bürgervorsteherin Sabine Detert die politische Chefin, Andreas Deidert als Bürgermeister ist der erste Mann der Verwaltung.
Der oder die BürgervorsteherIn ist übrigens immer gewähltes Mitglied der stärksten Fraktion in der Gemeindevertretung. Derer haben wir derzeit vier mit der CDU (8 Mandate), der UWL (6 Mandate), der SPD (5 Mandate) und dem SSW (4 Mandate).
Diese 23 gewählten Vertreter beschließen in der monatlichen Gemeindevertretungssitzung über die aktuellen Beschlussvorlagen der in vielen verschiedenen Fachausschüssen vorher ausführlich beratenen Themen. Beim Bau einer neuen Straße sind zB der Infrastruktur-und-Umwelt-Auschuss, der Finanzausschuss, ggf. der Hauptausschuss und schließlich die Gemeindevertretung involviert. Bildungsthemen gehören in den Ausschuss BJKS (Bildung, Jugend, Kultur und Sport), während soziale, wirtschaftliche oder touristische Fragen im Ausschuss STW behandelt werden.
In den Ausschüssen und in der Gemeindevertretungssitzung haben im öffentlichen Teil immer auch die Einwohner das Wort, um Fragen zu stellen oder Anregungen zu geben. Das ein oder andere kann aber auch schon in den regelmäßigen Sprechstunden der Bürgervorsteherin oder des Bürgermeisters angesprochen werden.“
„Das ist wirkliche Demokratie – in Afghanistan müssen mindestens vier Monate warten, um einmal mit dem Bürgermeister zu sprechen!“
Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen stellte ein Mitglied des Aktiv-Teams die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Gemeinde Leck, Anika Lorentzen vor. Sie berät in ihrer Sprechstunde (2. Di im Monat, 15 – 16 Uhr im Rathaus) und auf Anfrage Menschen mit Behinderungen und natürlich auch die Gemeindevertreter in allen Belangen zu diesem Thema.
Der Nachmittag endete in einem regen Austausch über verschiedene Fragen des alltäglichen Lebens in der „neuen Heimat“ – besonders deutlich wurde der Wunsch nach mehr Kontakt, um die deutsche Sprache zu üben.
„Ich bin fremd, niemand will neben mir sitzen… Es gibt eine Wand zwischen mir und den anderen Deutschen.“
AD „Ich mag einfach dieses Wort „Neubürger“ nicht. Es ist eine Abstufung – ihr seid Bürger in Leck wie jeder andere auch – wir sind eine Gemeinschaft!“
Mit diesem Schlusswort endete ein sehr interessanter Nachmittag!
Die nächste Lecker Talk-Runde zum Thema „Rassismus“ findet am Samstag, den 24. März 2018 von 16 – 18 Uhr im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde, Leck, Süderstraße 4 statt. Wer sich für Politik, Geschichte, Kultur & Attraktionen von Leck und Umgebung interessiert, ist herzlich willkommen. Alles darf gefragt werden! Deutschkenntnisse sind erforderlich!
Mehr Informationen beim Aktiv-Team, Monika Hahn-Nanninga (Tel: 0173 – 86 02 911) und Vakil Tajik (Tel: 0157 – 31 09 59 96)