Rheinischer Krummstiel, Hauxapfel, Holsteiner Cox, Schöner von Boskoop, Wohlschmecker aus Vierlanden, Gravensteiner, Zitronenapfel und Finkenwerder Herbstprinz – wohlklingende Namen für wohlschmeckende Äpfel. Acht verschiedene „alte“ Sorten hatte das Kuratorium der Hermann und Irene Lampe Stiftung zum 20jährigen Bestehen ausgewählt und im Lecker Bürgerpark gemeinsam am 05. August – dem Gründungstag der Stiftung, gemeinsam gepflanzt.
Das Apfelbaum-Komitee, bestehend aus Bürgervorsteherin Sabine Detert, Schatzmeister Roger Hemstedt und Bürgermeister Andreas Deidert hatten die Idee Hemstedts, zum Jubiläum frei nach dem Martin Luther zugeschriebenen Zitat
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen!“
Bäume im Bürgerpark zu pflanzen, weiter entwickelt und sich von den Mitarbeitern der „Carstensen Blumen- und Pflanzenwelt“ beraten lassen. Aus einer langen Liste wählten die Mitglieder des Stiftungskuratoriums je eine „alte“ Apfelsorte aus. Irene Lampe pflanzte persönlich den „Wohlschmecker aus Vierlanden“ ein.
Der jetzige Vorsitzende der Stiftung, Horst Jasper fasste vorab in einer kurzen Ansprache die Geschichte der Lampe-Stiftung einmal zusammen: Hermann und Irene Lampe hatten im Jahr 1999 – also auf den Tag genau vor 20 Jahren – die Hermann und Irene Lampe Stiftung mit einem Stiftungskapital von 1 Million DM begründet. Aus den Zinserträgen der Stiftung wurde und wird unverschuldet in Not geratenen Bürgern in Leck geholfen. Auch Vereine und Institutionen mit Projekten für das
Allgemeinwohl (Jugend- und Altenhilfe, Kunst, Kultur, Sport u.a.) haben Aussicht auf eine finanzielle Hilfe.
Die Motivation der beiden Stifter war durchaus unterschiedlich – während Hermann Lampe als Dank für das Glück, mit Grundstückskäufen und -verkäufen Geld verdient zu haben, der Gemeinde etwas zurückgeben wollte, waren die Motive von Irene Lampe anderer Natur: als Tochter von Landwirten im Gotteskoog in nicht sehr begüterten Verhältnissen aufgewachsen, war und ist ihr Wunsch, anderen zu helfen und zu teilen Ausdruck ihrer tiefen Religiosität.
Herr, gib uns Augen die den Nachbarn seh´n,
Ohren, die ihn hören und ihn auch versteh´n
Hände, die es lernen wie man hilft und heilt,
Füße die nicht zögern wenn die Hilfe eilt.
Herzen die sich freuen wenn ein anderer lacht,
einen Mund zu reden, was ihn glücklich macht.
Dank für alle Gaben, hilf uns wachsam sein,
zeig´ uns, Herr, wir haben nichts für uns allein´.
Tama agakao Maori, Gebet aus Neuseeland
Bereits im ersten Jahr nach Gründung konnten 20.000 DM an Bedürftige ausgeschüttet werden. Zehn Kinder aus bedürftigen Familien durften sich damals u.a. in Begleitung ihrer Mütter neu einkleiden. Zum zehnjährigen Bestehen waren es schon 180 Anträge, die finanziell gefördert werden konnten, insgesamt wurden von 1999 bis 2009 aus dem Zinsertrag 115.000 € ausgeschüttet. Die Stiftungseinlage bleibt grundsätzlich unangetastet. Leider sind seit einigen Jahren die Zinserträge drastisch gesunken, sodass nur noch rund 4.000 € jährlich zur Verfügung stehen. Für die Verwaltung der Stiftung entstehen übrigens keinerlei Kosten, da der gesamte Vorstand bzw. das Kuratorium ehrenamtlich tätig ist. *
Übrigens: Wussten Sie, dass der Verschönerungsverein, der den Bürgerpark am Kempergraben angelegt hat, seit Gründung im Jahre 1881 240.000 Bäume gepflanzt hat? Seit 2006 wurden alleine im Bürgerpark 380 Bäume von Lecker Bürgern im Wert von 1 Million € gepflanzt. Vielleicht nutzen Sie auch einmal die Wege im Park und entdecken die kleinen und großen Geschichten hinter den vielen Bäumen, die zum größten Teil mit Schildern über die Spender informieren. Der Mitgliedsbeitrag beträgt nur 10€ pro Jahr – alle weitere Infos bekommen Sie hier >>klick<<
* Anträge an die Stiftung können an das Postfach 1135 in 25911 Leck schriftlich gerichtet werden.