Gedenken an den 22. Juni 1941


Am 22. Juni 2021 jährte sich zum 80. Mal der Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. Am 22. Juni 1941 startete die deutsche Wehrmacht unter dem Codenamen „Operation Barbarossa“ mit rund 3,3 Millionen Soldaten einen beispiellosen Angriff, einen Vernichtungsfeldzug, gegen die Sowjetunion. Obwohl ein Nichtangriffspakt bestand, wollte man mit diesem Angriff Raum und Recourcen gewinnen und die „jüdisch-bolschewistische Intelligenz“ sollte beseitigt werde.

In Leck wurde – wie an vielen Orten in Schleswig-Holstein – auch diesem besonderen Datum gedacht. Dazu trafen sich Pastorin Karin Ermersleben, Pastor Holger Asmussen und Pastor Peter Jahnke (Ev. Luth. Kirchengemeinde Leck) mit Bürgermeister Andreas Deidert am Vormittag auf dem Lecker Friedhof.

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Dort befindet sich seit einigen Jahren auch ein kleines Ehrenmal zur Erinnerung an die in Leck und Umgebung während oder an den Folgen des 2. Weltkrieges ums Leben gekommenen Angehörigen der Sowjetunion.

Diese Erinnerungsstätte soll Mahnung an alle Lebenden sein, den Frieden aller Völker zu achten und zu wahren.

Die Namen von 19 Verstorbenen in deutscher und kyrillischer Schrift, ihr Todestag und ihr Geburtsdatum (soweit bekannt) sowie weitere 9 unbekannte Verstorbene sind dort auf einem Obelisken  verzeichnet.

Ihnen gedachten die Vertreter der kommunalen und der kirchlichen Gemeinde während einer kleinen Feierstunde, an der auch Hans-Martin Petersen, Vorsitzender des Geschichtsvereines Leck sowie Hermann Christiansen, gebürtiger Lecker und Zeitzeuge damaliger Geschehnisse, teilnahmen. Für die Gemeinde Leck und die Kirchengemeinde Leck legten Pastorin Ermersleben und Bürgermeister Deidert einen Kranz nieder. Nach einer Begrüßung durch Pastorin Ermersleben gab es zwei kurze Ansprachen von Pastor Janke und Bürgermeister Deidert. Musikalisch wurden die Ansprachen von zwei Liedern umrahmt, die an den Frieden mahnen („Sag mir wo die Blumen sind“) und auf den Frieden hoffen („Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt“).

Andreas Deidert führte in seiner Ansprache das wichtige Thema des Erinnerns an: „Gerade weil die Geschichte immer wieder lehrt, dass die Zeit Geschehnisse vergessen lässt, sollten wir erinnern.
Hintergünde der Taten verblassen oder werden durch den Strudel der Zeit, manchmal auch mit voller Absicht, verdreht oder verklärt, daher sollten wir uns immer wieder erinnern.“

Das Erinnern ist für mich – und sollte für uns alle – eine Garantie für eine friedliche Lösung der Probleme der Zukunft sein.

Wer die Gedenkstätte einmal aufsuchen möchte, sie befindet sich im nordwestlichen Teil des Friedhofes.