Biotop „Lehmkuhlen“


„Naturbeobachtung ist Lebensqualität“

Richard Gebhardt

Diese Bank wurde der Gemeinde Leck vom NABU (Leck-Niebüll OG) gespendet und ist dem langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden Richard Gebhardt gewidmet, der 2017 leider verstorben ist. Nutzen Sie diese Bank für eine kleine Pause vom Alltag, beobachten Sie die Natur rund um das kleine Biotop und tun Sie damit ein bisschen für Ihre Lebensqualität!

Diese Kuhle trägt den Namen „Lehmkuhlen“ und diente vormals der Gewinnung von Baulehmen. Aufgelassene Lehmkuhlen bleiben nach Beendigung des Abbaus meist offen und füllen sich häufig mit Grundwasser. Vielfach entwickeln sich die Gewässer zu Rückzugsgebieten für Tiere und Pflanzen. Auch Vogel- und Naturschutzgebiete können entstehen.

In unserer Region wurde aber nicht nur Lehm abgebaut, sondern auch im großen Stil Mergel.

Mergel ist ein Sedimentgestein. Im 18. Jh. begannen erste Pioniere, die Mühe des Mergelabbaus auf sich zu nehmen. Auf die sandigen Geestböden gebracht, halfen die Tonanteile des Mergels, das schnell versickernde Wasser zu halten, und der Kalk verbesserte den PH-Wert der sauren Sandböden.

Auch bei der Urbarmachung der vielen Moorflächen half das Einbringen von Mergel. So entstanden überall kleine lokale Kuhlen, die die nötige Substanz lieferten, um nach und nach die armen oder ausgelaugten Böden wieder ertragreich zu machen oder Ödlandflächen in landwirtschaftliches Nutzland zu verwandeln.

Das Mergeln führte in den Anfangsjahren zu einer sichtbaren Ertragssteigerung. Da aber keine anderen Dünger wie Kompost, Mist o. ä. hinzugefügt wurden, waren die Felder bald unfruchtbar und ausgelaugt – daher kommt die Bezeichnung „ausgemergelt“.

Die Bauernregel „Mergel macht reiche Väter und arme Söhne“ deutet die Problematik des Mergel an.

Stillgelegte Mergelgruben können als trockene, überwachsene Kuhlen erhalten bleiben; vielfach sind sie jedoch allmählich mit Wasser vollgelaufen, wurden als Viehtränken genutzt oder entwickelten sich zu beliebten Badeteiche.

Eine große ehemalige Mergelkuhle ist das Naturbad in Ladelund. Dort wurden zwischen 1906 bis 1927 insgesamt 750.000 Kubikmeter Mergel gegraben und als natürliches Düngemittel per Loren auf verschiedene Heideflächen der Schleswigschen Geest verbracht. Durch die Mergel-Förderung entstanden drei riesige Schächte, die sich mit Wasser füllten und somit Seen bildeten, deren Wasser sich durch unterirdische Quellen und Abflüsse ständig erneuert.

Infoquellen u.a.

www.strand-und-steine.de
Wikipedia
www.shz.de