Wir nennen Leck „Das grüne Herz Nordfrieslands“ – dass wir das können, ist das Verdienst unserer Großeltern und Urgroßeltern, die sorgfältig Baum um Baum pflanzten und zwar nicht nur in Ihren Gärten, sondern auch an den Straßenrändern.
In dieser Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurde auch der Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V. gegründet, der mit seinen großzügigen Anlagen das Dorf Leck zu einem wunderschönen Fleckchen Erde gemacht hat.
Der Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V. hat sich genau das zum Ziel gesetzt, was sein Name schon sagen möchte: Leck und seine Umgebung ständig zu verschönern. Diesem Gedanken sind die Mitglieder jetzt schon seit fast 140 Jahren treu geblieben. Lecker Bürger riefen mit den Hardesvögten Hansen und Boysen den Verein Ende des vorletzten Jahrhunderts ins Leben.
Es begann mit einer Allee…
Im Jahr nach der Gründung des Verschönerungsvereines, 1882, legten engagierte Mitglieder gemeinsam eine erste Allee an. Noch heute können Alleen an vielen Stellen in Leck und zum Beispiel hier im Bürgerpark bewundert werden.
Am Kempergraben führt beispielsweise eine kleine Ahornallee in den Bürgerpark, am Eingang Leckfeld Nord wurden erst im vorigen Jahr beidseitig Linden gepflanzt – diese müssen sich natürlich erst noch zu einer Lindenallee auswachsen.
Die Linde ist übrigens nicht nur an vielen Stellen im Ort zu finden, sie ist auch im Wappen der Gemeinde Leck finden. Das Wappen der Gemeinde Leck wurde von dem Lecker Künstler Claus Wenskus entworfen. Am 16.12.1958 wurde es genehmigt.
Wappenbeschreibung
In Gold, über blauem Wellenbalken im Schildfuß, ein schwarzer Flechtzaun, dahinter zwei grüne Lindenbäume, zwischen deren Kronen ein roter, abwärts gekehrter Anker schwebt.
Historische Begründung
Das Gemeindewappen fußt auf dem alten Siegelbild der Karrharde, deren Hauptort Leck war. Die Verminderung der im Hardessiegel abgebildeten fünf Bäume auf zwei im Gemeindewappen und die Ergänzung durch Anker und Wellenbalken deuten auf den kommunalrechtlichen Unterschied: Nachfolger der Harde ist das Amt, nicht die Gemeinde.
Leck war Sitz des Hardesgerichts, heraldisch ausgedrückt durch den Baum, unter dem in alter Zeit Recht gesprochen wurde, die Linde.
Der dem Hardessiegel entnommene Zaun verdeutlicht die Befestigung des Ortes, die „Befriedung“ des Marktfleckens und vielleicht auch die vormalige Burg Leckhuus.
Die Lecker Au, in früheren Zeiten für kleinere Fahrzeuge schiffbar, trug dazu bei, dass Leck Handelsplatz wurde. Die Marktgerechtigkeit und die Lage am alten Ochsenweg erhöhten die Bedeutung des Ortes insbesondere als Viehmarkt.
Die Lecker Au wird im Wappen durch den Wellenbalken vorgestellt; der Anker betont die Handelsschiffahrt. Im frühen Mittelalter besaß Leck einen Hafen mit direktem Nordseezugang. Durch die goldene Schildfarbe wird der Wohlstand angedeutet, den die Einwohner dem Handel und insbesondere den Viehmärkten verdankten.
Möchten Sie dem Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V. als Mitglied beitreten oder einen Baum pflanzen? Dann schauen Sie doch einmal hier – dort stehen die Kontaktdaten.
Alleen sind Straßen oder Wege, die beidseitig von gleichförmig verlaufenden Baumreihen begrenzt werden oder in der Mitte durch eine Baumreihe getrennt werden. Die Bäume beiderseits des Weges werden planmäßig in gleichen Abständen und im gleichen Alter mit etwa der gleichen Pflanzqualität gepflanzt. Meist werden Bäume einer Baumart verwendet.
Das Wort Allee stammt aus dem Französischen und wurde während des Dreißigjährigen Krieges in Deutschland eingebürgert. Als „allée“ (von frz. „aller“ = gehen) wurde ursprünglich ein (schattiger) Gehweg in einem architektonischen Garten bezeichnet. Erst die Ausdehnung der großen aristokratischen Schlossgärten in die Landschaft hinaus und der Anlage von Landschaftsgärten durch axiale baumbestandene Wege führte zur heutigen Bedeutung des Wortes Allee.
Ob uralt oder gerade frisch angelegt, Alleen erfüllen seit Jahrhunderten unterschiedliche Funktionen. Die zu beiden Seiten der Straße gepflanzten Bäume boten früher den Reisenden viele Vorteile. Ihre Wurzeln sorgten auch bei nassem Wetter für ausreichend Bodenstabilität und die eng zusammenstehenden Kronen boten Schutz vor den Elementen wie Regen oder Wind. Im Sommer erhöhte der Schatten auf den Straßen die Ausdauer von Pferd und Mensch. Im Winter boten die Stämme Orientierungshilfe und vereinfachen die Wegfindung. Wurzeln und Baumkronen reinigen zudem das Grundwasser, filtern vor allem Feinstaub und andere Schadstoffe aus der Luft. Der dichte Baumbestand in Alleen ist letztlich auch ein natürlicher Schallschutz.
Die Bäume an Alleen dienten mitunter als Nutzholz und tragen häufig essbare Früchte, Lindenblüten, Eicheln oder belaubte Zweige sind Futter für die Tiere der Umgebung.
Jedoch können sich in Alleenstraßen auch Nachteile ergeben. Bei Sturm- oder Schneebruch besteht Gefahr durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume. Das Risiko von Sachschäden, Verletzungen oder tödlichen Verkehrsunfällen ist erhöht. Wurzeln der umliegenden Bäume können zu einer unebenen Fahrbahn oder zu Kosten für ihre Entfernung führen. Durch die tagsüber häufig schnellen Wechsel zwischen grellem Sonnenlicht und Schatten in einer Allee wird die Sicht im Straßenverkehr hier oft behindert.
Alleen gibt es schon seit den alten Hochkulturen der ägyptischen Reiche, der römischen und der griechischen Antike, aber erst im Barock war der Höhepunkt des Einsatzes und der Verwendung von Alleen. Der berühmte Gartenarchitekt André Le Nôtre nutzte dieses Gestaltungselement zB bei der Anlage der Gärten von Versailles. Streng geometrisch angelegte Baumreihen entlang der Wegachsen dienten dazu, die perspektivische und tatsächliche Beherrschung des Raumes zu unterstützen. Napoléon Bonaparte ließ in großem Stil Alleen in ganz Europa anlegen – vornehmlich um für seine marschierenden Soldaten Sonnenschutz zu gewährleisten. Später, im 19. Jahrhundert galten Alleen als Zeichen von Reichtum und Besitz. Die Zufahrt zu Herrschaftshäusern säumten mächtige Bäume und zeigten die Hoheitsgewalt des Menschen über die Natur. Viele in dieser Zeit gestaltete Parkanlagen enthielten Miniatur-Alleen mit unterschiedlichen Baumarten.
Und heute?
Auch heute noch stellen die Bäume am Wegesrand zahlreiche Funktionen bereit. Sie produzieren Sauerstoff, filtern Abgase und Schadstoffe aus der Luft und sind Lebensraum für zahlreiche Tierarten.
Deutschland weist übrigens einen Alleenbestand von ungefähr 23.000 Kilometern auf. Gerade im ländlichen Raum finden wir heute kleine und große, einseitige, beidseitige oder sogar doppelreihige Alleen.
Seit 2008 wird jährlich am 20. Oktober der „Tag der Allee“ begangen. An diesem Tag kürt eine Jury des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) im Rahmen eines Fotowettbewerbes die „Allee des Jahres“. Mit der Prämierung der „Allee des Jahres“ macht der BUND auf die deutschlandweite Gefährdung von Alleebäumen, sowie auf die Bedrohung der biologischen Vielfalt aufmerksam.
Es gab eine Zeit, da war Alleenschutz Chefsache: Preußens König Friedrich Wilhelm IV beispielsweise ordnete in seinem Alleen-Erlass von 1841 an:
„…aufs Strengste darauf zu achten,
dass Lichten und Aushauen prachtvoller Alleen,
wie solches seine Majestät hier und da bemerkt habe,
künftig durchaus unterbleibe“.
Infoquellen u.a.
Johannes Paulsen, Schleswig Holstein Ein Heimatbuch (4. Auflage) 1949
https://www.bund.net/themen/naturschutz/alleenschutz/
https://de.wikipedia.org/wiki/Allee