Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V.


Wir nennen Leck „Das grüne Herz Nordfrieslands“ – dass wir das können, ist das Verdienst unserer Großeltern und Urgroßeltern, die sorgfältig Baum um Baum pflanzten und zwar nicht nur in Ihren Gärten, sondern auch an den Straßenrändern.

In dieser Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurde auch der Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V. gegründet, der mit seinen großzügigen Anlagen das Dorf Leck zu einem wunderschönen Fleckchen Erde gemacht hat.

Der Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V. hat sich genau das zum Ziel gesetzt, was sein Name schon sagen möchte: Leck und seine Umgebung ständig zu verschönern. Diesem Gedanken sind die Mitglieder jetzt schon seit fast 140 Jahren treu geblieben. Lecker Bürger riefen mit den Hardesvögten Hansen und Boysen den Verein Ende des vorletzten Jahrhunderts ins Leben.

In den ersten Jahren wurden eine Allee und eine Baumschule angelegt sowie 100.000 Bäume gepflanzt. Der Rundwanderweg berührt nicht nur hier im Bürgerpark, der 2006 angelegt wurde, die grünen Refugien des Verschönerungsverein, auch das Westerholz, das Osterholz, der Augarten und manche Baumallee, die im Frühjahr mit einer schönen Narzissenblüte geschmückt ist, können wir bei unserer Wanderung entdecken. Die Lecker Krokusblüte im Augarten steht der in Husum in nichts nach und ist ein wunderschönes Fotomotiv im Frühjahr. Weitere vom Verschönerungsverein angelegte Grünanlagen sind der Kaiserhain und das Süderholz, wo sich eine kleine Minigolfanlage befindet. Außerdem schmückt der Verschönerungsverein in jedem Sommer die Süderbrücke über die Lecker Au mit opulent bepflanzten Blumenkästen.

2006 feierte der Verschönerungsverein seinen 125. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums wurde auf der schon 2004 erworbenen Fläche am Kempergraben damit begonnen, einen Bürgerpark zu schaffen. Als erster pflanzte 2006 der damalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen eine Eiche. Seitdem wurden rund 420 Bäume und Sträucher von Lecker Einwohnern anlässlich der unterschiedlichsten persönlichen Ereignisse im Bürgerpark gepflanzt: zur Geburt, zur Hochzeit, anlässlich von Jubiläen oder zum Gedenken an verstorbene Angehörige… Verbringen Sie gerne ein wenig Zeit im Bürgerpark Kempergraben und lesen Sie vielleicht auch das ein oder andere Baumschild.

„Ich verstehe nicht,
wie man an einem Baum vorübergehen kann,
ohne glücklich zu sein.“

Fjodor Dostojewskij

Aktuell hat der Verein ca. 140 Mitglieder. Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden ist der Verein in der Lage, jedes Jahr zwischen 8.000 und 12.000 € für die Pflege und Erneuerung der Anlagen aufzuwenden. Im Laufe der Zeit wurde so schon über eine Million Euro in das „grüne Herz Nordfrieslands“ investiert.

Möchten Sie dem Verschönerungsverein Leck und Umgebung von 1881 e.V. als Mitglied beitreten oder einen Baum pflanzen? Dann schauen Sie doch einmal hier – dort finden Sie die Kontaktdaten.

Die Sage vom Riesen – Kämpegraft

In alter Zeit soll es zwei Riesen gegeben haben, der eine wohnte in Leck, der andere in Karlum.

Eines Tages bekamen die beiden Streit miteinander, weil einer dem anderen die Höhe des Kirchturms nicht gönnte. Sie stellten sich abwartend und kampfbereit hinter ihren Kirchturm, und jeder hatte sich einen großen Felsen bereit gelegt, den er auf den anderen schleudern wollte.

Als der Karlumer Riese seinen Lecker Kumpanen hinter dem Turm bemerkte, hob er den Felsen und schleudert ihn mit aller Kraft auf ihn. Leider erreichte der Fels sein Ziel nicht, und stürzte nördlich des Ortes in die Wiese. Der Lecker Riese amüsierte sich über den Fehlwurf und lachte so laut, dass die Menschen es in Karlum hören konnten. Ängstlich verkrochen sie sich in ihren Häusern.

Jetzt hob der Lecker Riese seinen Felsen, der so groß wie ein Scheunentor war. Aufschreiend wie ein Stier schleuderte er ihn auf den Karlumer Riesen, doch dieser konnte rechtzeitig ausweichen und wurde nicht getroffen. Dafür aber traf er den Turm der Karlumer Kirche, der mit lautem Krachen zusammen stürzte. Seit der Zeit hat die Kirche nur einen kleinen Turm, denn einen größeren konnten sich die Karlumer nicht leisten.
Der Lecker Riese freute sich riesig über seinen Erfolg und äußerte den Wunsch, unter dem Felsen begraben zu werden, den der Karlumer Riese geworfen hatte. Es wurde ihm gewährt.

Viele Jahre lag der Fels in der Wiese, und die Bürger gingen oft zu ihm, um die riesigen Fingerabdrücke des Karlumer Riesen im Fels zu bewundern. Aus Ehrfurcht gaben sie dem Ort den Namen KÄMPEGRAFT, das Grab des Riesen.

Heute heißt die Straße, die zum Bürgerpark führt, Kempergraben… Den Fels des Karlumer Riesen und das Grab des Lecker Kämpen gibt es nicht mehr…. Aber vielleicht ist dort, an der Straße Richtung Karlum, noch die Senke zu sehen, wo der Fels einst gelegen hat?

Infoquellen u.a.

Zitat: Johannes Paulsen, Schleswig Holstein Ein Heimatbuch, 4. Auflage 1949
Verschönerungsverein Leck und Umgebung